hallo Stefan,
mittlerweile habe ich so einige Tests durch und weiss, dass sehr viel an der Mechanik der DEC Einheit liegt.
Einige dieser Teile haben die unangenehme Eigenschaft, nicht nur in DEC zu agieren, sondern die
Plattform kippt bei Richtungsumkehr ein wenig und das stört das RA Guiding.
Insbesondere die Richtungsumkehr bei backlash Kompensation kann das auslösen,
und zwar so stark dass der Leitstern abhaut und Sternverlust die Folge ist.
Hat mir wirklich Kopfzerbrechen verursacht.
Wir werden daher den Unidrive für StarAdventurer nur mit eigens getester und getunter DEC Einheit abgeben.
Ich werde ein paar Einheiten demnächst durchchecken und tunen. Die Einstellungen des Guides
müssen so angepasst werden, dass das Kalibrieren eine tüchtige Bewegung des Leitsterns triggert.
Im MGEN schaltet man zB die Guide Speed auf 0,25x um eine lange DEC Kalibrierung zu haben.
Und eine hohe Aggressivität, um der Halbschritt Trägheit des Unidrive auf die Sprünge zu helfen.
Die backlash Kompensation im Unidrive erlaubt die Abweichungen abzukürzen, die unmittelbar nach dem Dithern auftreten.
Trotzdem, wenn man keinen Ausschuss haben will, muss man die wait Zeit auf ca.25-30 Sekunden einstellen und erst dann
die Aufnahme auslösen. Dann kann man mit dem MGEN Guidegraphen wie den folgenden erzielen:
http://www.teleskop-shop.at/testphotos/ ... raph_4.jpg
Das kann man dann schon vertreten.
lg Tommy
Skywatcher Star Adventurer - der neue Tracker
- tommy_nawratil
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Re: Skywatcher Star Adventurer - der neue Tracker
Physik ist die Poesie der Natur..
arbeite fröhlich mit bei https://teleskop-austria.at
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Re: Skywatcher Star Adventurer - der neue Tracker
Hallo Tommy,
vielen Dank für die Antwort und Deine Bemühungen. Das ist mir auch schon aufgefallen, dass während der Kalibrierung der Leitstern sich kaum bewegt und die Kalibrierung deshalb abbricht.
Da scheinbar auch viel an der Mechanik liegt, bedeutet das jetzt, dass Ihr die bereits ausglieferte UiDrive-DEC-Einheiten gegen getestete und getunte austasucht?
Viele Grüsse
Stefan
vielen Dank für die Antwort und Deine Bemühungen. Das ist mir auch schon aufgefallen, dass während der Kalibrierung der Leitstern sich kaum bewegt und die Kalibrierung deshalb abbricht.
Da scheinbar auch viel an der Mechanik liegt, bedeutet das jetzt, dass Ihr die bereits ausglieferte UiDrive-DEC-Einheiten gegen getestete und getunte austasucht?
Viele Grüsse
Stefan
Re: Skywatcher Star Adventurer - der neue Tracker
Erstmal schöne Grüße nach Österrreich an die Forumsgemeinschaft!
Nach 16 (!) Jahre ist es passiert: Das Astrovirus ist bei mir wieder ausgebrochen und es fühlt sich an, als wäre man aus einem Dornröschenschlaf aufgewacht!
Als ich damals mit der Astronomie angefangen habe, lief alles noch auf 35 mm-film und als Student war nur das Geld für 'ne wackelige EQ3 samt kleinem 80/1000er Refraktor da!
Die Hochglanzprospekte von Vixen lagen immer neben dem Bett mit dem Gedanken im Kopf: DU WIRST MAL MIR GEHÖREN!!! (gemint war die vixen GP-Montierung mit Nachführung!
Beim Stöbern im Netz (das vor 16 Jahren auch noch nicht so präsent war wie heute bin ich auf diesen schönen Thread zur StarAdventurer gestossen und war sofort Feuer und Flamme!
Da ich mitten im Ruhrgebiet und somit im lichtverseuchtesten Gebiet Deutschland wohne lohnt es sich für mich nicht viel Geld in eine große Montierung zu stecken, so schien der kleine kompakte StarAdventurer die perfekte Lösung für einen Quereinstieg zu sein...
Also das Ding bestellt und nach einiger Fummelei mit dem Polsucher (schade das dort für Anfänger verständliche Skalierung eingebaut wurde!) ging es dann unter den denkbar schlechtesten Bedingungen in der Garten!
Die Ausgangssituation:
Garten in Bochum Zentrum, MITTEN im Ruhrpott; eine Nacht nach Vollmond, der Nachtbar feiert ne Party und hat Festtagsbeleuchtung angeordnet, KEINE Erfahrung mit irgendeiner nachgeführten Montierung bzw. Belichtungszeiten und natürlich die tollen neuen Deko-LED-Lampen der Frau im Blumenbeet
Der erste Test sah so aus:
Montierung: SkyWatcher StarAdventurer
Einnordung: PolarFinder für Android und "Pi-Mal-Daumen"
Kamera: EOS 450d
Objektiv: Sigma 10-20 mm F4,0-5,6 EX DC HSM-Objektiv
Brennweite: 20 mm (mit meinem Teleobjektiv ginge mehr, aber hab ich mich
nicht getraut!)
ISO: 100
Blende: f=5,6
Belichtungszeit: t=600 sec
Nach einer halben Ewigkeit spuckte die EOS450D folgendes Bild aus:
Dann die erste Enttäuschung: Bildrauschen, ovale Sterne
Jetzt geht es an die Fehlersuche! Wenigstens habe ich begriffen, daß "Autoguiding" erstmal in ferne Zukunft gerückt ist, daß scheint wohl 'ne Nummer zu groß zu sein für den Anfang! Und natürlich die Gewissheit: Auswandern nach Namibia ist Pflicht
Schöne Grüße aus Bochum/NRW/Deutschland!
Stephan
PS:
Ich werde hier weiter eifrig mitlesen! Die Defizite sind einfach zu groß; Flats/Darks = Bahnhof ... da sieht man was passiert, wenn man nicht am Ball bleibt!
Nach 16 (!) Jahre ist es passiert: Das Astrovirus ist bei mir wieder ausgebrochen und es fühlt sich an, als wäre man aus einem Dornröschenschlaf aufgewacht!
Als ich damals mit der Astronomie angefangen habe, lief alles noch auf 35 mm-film und als Student war nur das Geld für 'ne wackelige EQ3 samt kleinem 80/1000er Refraktor da!
Die Hochglanzprospekte von Vixen lagen immer neben dem Bett mit dem Gedanken im Kopf: DU WIRST MAL MIR GEHÖREN!!! (gemint war die vixen GP-Montierung mit Nachführung!
Beim Stöbern im Netz (das vor 16 Jahren auch noch nicht so präsent war wie heute bin ich auf diesen schönen Thread zur StarAdventurer gestossen und war sofort Feuer und Flamme!
Da ich mitten im Ruhrgebiet und somit im lichtverseuchtesten Gebiet Deutschland wohne lohnt es sich für mich nicht viel Geld in eine große Montierung zu stecken, so schien der kleine kompakte StarAdventurer die perfekte Lösung für einen Quereinstieg zu sein...
Also das Ding bestellt und nach einiger Fummelei mit dem Polsucher (schade das dort für Anfänger verständliche Skalierung eingebaut wurde!) ging es dann unter den denkbar schlechtesten Bedingungen in der Garten!
Die Ausgangssituation:
Garten in Bochum Zentrum, MITTEN im Ruhrpott; eine Nacht nach Vollmond, der Nachtbar feiert ne Party und hat Festtagsbeleuchtung angeordnet, KEINE Erfahrung mit irgendeiner nachgeführten Montierung bzw. Belichtungszeiten und natürlich die tollen neuen Deko-LED-Lampen der Frau im Blumenbeet
Der erste Test sah so aus:
Montierung: SkyWatcher StarAdventurer
Einnordung: PolarFinder für Android und "Pi-Mal-Daumen"
Kamera: EOS 450d
Objektiv: Sigma 10-20 mm F4,0-5,6 EX DC HSM-Objektiv
Brennweite: 20 mm (mit meinem Teleobjektiv ginge mehr, aber hab ich mich
nicht getraut!)
ISO: 100
Blende: f=5,6
Belichtungszeit: t=600 sec
Nach einer halben Ewigkeit spuckte die EOS450D folgendes Bild aus:
Dann die erste Enttäuschung: Bildrauschen, ovale Sterne
Jetzt geht es an die Fehlersuche! Wenigstens habe ich begriffen, daß "Autoguiding" erstmal in ferne Zukunft gerückt ist, daß scheint wohl 'ne Nummer zu groß zu sein für den Anfang! Und natürlich die Gewissheit: Auswandern nach Namibia ist Pflicht
Schöne Grüße aus Bochum/NRW/Deutschland!
Stephan
PS:
Ich werde hier weiter eifrig mitlesen! Die Defizite sind einfach zu groß; Flats/Darks = Bahnhof ... da sieht man was passiert, wenn man nicht am Ball bleibt!
Astrofotografie im Ruhrgebiet: Einfach kann jeder!
- tommy_nawratil
- Austronom
- Beiträge: 5931
- Registriert: 13.06.2008, 10:34
- Kontaktdaten:
Re: Skywatcher Star Adventurer - der neue Tracker
hallo Stefan,
willkommen im Forum!
Ich kann dir bei der Fehlersuche einen Hinweis geben: In deinem Bild sind die Sterne rechts unten ganz schön rund,
aber links und besonders oben elongiert. Das bedeutet, der Star Adventurer hat seine Arbeit ganz gut gemacht in den 10min Aufnahmezeit.
Denn sonst gäbe nirgends runde Sterne. Aber das Objektiv könnte eine Verkippung haben. Das ist bei Fotoobjektiven leider nicht selten.
Probiere es einmal auf den Polarstern zu richten und mit hoher Iso kürzer aufzunehmen. Wenn das Ergebnis ähnlich ist,
dann hast du die Bestätigung.
lg Tommy
willkommen im Forum!
Ich kann dir bei der Fehlersuche einen Hinweis geben: In deinem Bild sind die Sterne rechts unten ganz schön rund,
aber links und besonders oben elongiert. Das bedeutet, der Star Adventurer hat seine Arbeit ganz gut gemacht in den 10min Aufnahmezeit.
Denn sonst gäbe nirgends runde Sterne. Aber das Objektiv könnte eine Verkippung haben. Das ist bei Fotoobjektiven leider nicht selten.
Probiere es einmal auf den Polarstern zu richten und mit hoher Iso kürzer aufzunehmen. Wenn das Ergebnis ähnlich ist,
dann hast du die Bestätigung.
lg Tommy
Physik ist die Poesie der Natur..
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Re: Skywatcher Star Adventurer - der neue Tracker
Eigentlich ein tolles Teil. Nur eine Einschränkung: Ich wollte mir ein neues, stabileres Stativ + Kugelkopf kaufen, und dann die Kamera auf den Kugelkopf montieren, nicht auf die Schiene, ich habe gedacht, ich könnte mir dann das Gegengewicht sparen (das übrigens schon recht viel zu bringen scheint, wenn man die Kamera eben auf die Schiene montiert und das ganze schön ausbalanciert).
Nun ja, ich habe aber nun bemerkt, dass wenn man mit dem kurzen Adapter Kugelkopf und Kamera montieren würde, der Polsucher verdeckt ist. Bis jetzt habe ich immer nach Kochab-Methode ausgerichtet, dann mal eine Aufnahme gemacht, korrigiert, und dann so lange bis es so gut wie möglich gestimmt hat. Durch die Schiene kann man ja schön mit dem Polsucher gucken. Wenn jetzt aber der Polsucher verdeckt ist, wenn der kurze Adapter drauf ist wo dann der Kugelkopf drauf ist, dann müsste man ja dauernd den kurzen Adapter + Kugelkopf + Kamera wegnehmen, damit man durch den Polsucher gucken kann um zu korrigieren, danach das ganze wieder montieren. Nach meiner Erfahrung ist das kaum praktikabel, da man den ganzen Aufbau nur ein ganz kleines Bisschen verstellen muss, damit die Ausrichtung wieder nicht stimmt, und ich denke mal, dass da leicht passieren wird, wenn man danach Adapter + Kugelkopf + Kamera (auch wenn man vorsichtig ist) wieder montiert. Damit sich gar nichts verstellt müsste man wohl einen ganz massiven Aufbau haben, mit einem sehr stabilen, schweren Stativ, dass man dann aber nicht mehr so einfach mitnehmen kann.
Hat da jemand Erfahrung damit? Ist das wirklich so knifflig, wie ich mir das vorstelle?
Nun ja, ich habe aber nun bemerkt, dass wenn man mit dem kurzen Adapter Kugelkopf und Kamera montieren würde, der Polsucher verdeckt ist. Bis jetzt habe ich immer nach Kochab-Methode ausgerichtet, dann mal eine Aufnahme gemacht, korrigiert, und dann so lange bis es so gut wie möglich gestimmt hat. Durch die Schiene kann man ja schön mit dem Polsucher gucken. Wenn jetzt aber der Polsucher verdeckt ist, wenn der kurze Adapter drauf ist wo dann der Kugelkopf drauf ist, dann müsste man ja dauernd den kurzen Adapter + Kugelkopf + Kamera wegnehmen, damit man durch den Polsucher gucken kann um zu korrigieren, danach das ganze wieder montieren. Nach meiner Erfahrung ist das kaum praktikabel, da man den ganzen Aufbau nur ein ganz kleines Bisschen verstellen muss, damit die Ausrichtung wieder nicht stimmt, und ich denke mal, dass da leicht passieren wird, wenn man danach Adapter + Kugelkopf + Kamera (auch wenn man vorsichtig ist) wieder montiert. Damit sich gar nichts verstellt müsste man wohl einen ganz massiven Aufbau haben, mit einem sehr stabilen, schweren Stativ, dass man dann aber nicht mehr so einfach mitnehmen kann.
Hat da jemand Erfahrung damit? Ist das wirklich so knifflig, wie ich mir das vorstelle?