2008 - mein Jahr der Messierobjekte
Inspiriert von den vielen Aufrufen in den Foren, bei einem Messiermarathon mitzumachen, hatte ich mir für das Jahr 2008 vorgenommen, alle Messierobjekte aufzusuchen und zu beobachten. Nicht in einer Nacht, aber in einem Jahr.
Anfang Januar habe ich begonnen Unterlagen zusammenzusuchen und bin natürlich im Internet überreichlich fündig geworden. Hier gab es angefangen von Listen bis zu Kalkulationsprogrammen alles was das Herz begehrt, nur keine einfache Anleitung für die Beobachtung. Nach langem Suchen habe ich dann ein Buch gefunden, das Hilfe versprach.
Es ist eine Art Führer für Anfänger, welcher wenig bis keine Vorbildung voraussetzt und es heißt:
"The Year-Round Messier Marathon Field Guide“
von Harvard Pennington
Mit diesem Buch und natürlich ein paar Listen, um alles festzuhalten, ausgerüstet, ging es noch im Januar los. Für alle Fälle waren der Deep Sky Reiseatlas, mein Star Guide und der „Atlas der Messier Objekte“ mit von der Partie. Dieser war außerordentlich hilfreich bei der Identifizierung der Galaxien im Virgohaufen.
Als Ausrüstung standen mir ein 16“ f4,5 Dobson, ein 8“ f6 Dobson und ein Fernglas Habicht 8x30 zur Verfügung. Folgende Okulare kamen zum Einsatz: 31mm TV Nagler, 22mm TV Nagler, 13,9mm SW und 5-8mm SW Zoom. Ein OIII und ein UHC Filter waren auch dabei.
Mein Hauptbeobachtungsort war meine Terrasse mit bevorzugter Blickrichtung SSW. Hier konnte ich, die kleinsten Wolkenlücken nutzend, fast alle Objekte beobachten. Lediglich M6 und M7 konnte ich von meiner Terrasse aus nicht einfangen.
Einen Teil der Messierobjekte beobachtete ich mit einigen Freunden vom Astro Club Auersbach auf dem Areal der Vulkanlandsternwarte. Wir wollten hier an 3 Terminen alle Objekte beobachten, aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. So konnten wir die Objekte im Fisch, Schild, Skorpion, Schlangenträger, Schützen, Steinbock und Wassermann nicht beobachten. Wunderbar war hingegen der sommerliche Abend an dem wir uns durch die Galaxien in der Jungfrau arbeiteten. Mit Hilfe des Messieratlas waren wir uns auch ganz sicher, die richtigen gesehen zu haben
Weiteres beobachtete ich auf einer Alm in Kärnten, wo in 1300m Höhe nicht nur die Luft hervorragend war, sondern wo es vor allem dunkel war! M33 war mit freiem Auge direkt zu sehen. Die Sternenflut war immer wieder beeindruckend.
Die für uns tiefstehenden Objekte M6 und M7 sowie die Objekte im Schützen, Schild, Steinbock und Wassermann konnte ich am Meer auf einer kroatischen Insel mit freier Sicht von SSE bis NNW wunderbar beobachten. M6 und M7 waren hier Objekte für das nackte Auge. Auf der Insel hatte ich aber nur den 8“ Dobson und das Fernglas zur Verfügung, da meine Kinder auch ihre Badehosen mitnehmen wollten.
Auch hier war es sehr dunkel und sehr ruhige Luft hat die Nebel und Sternhaufen zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Im Laufe dieses Jahres konnte ich fast alle Objekte mehrfach beobachten, nur M83 sah ich nur einmal und diese Galaxie war auch nicht so leicht zu finden. Im allgemeinen war das Auffinden der Objekte mit Hilfe der Anweisungen im „Messier Marathon Field Guide“ recht einfach.
Schwierige Objekte ob ihrer Kleinheit und Unscheinbarkeit sind für mich M54, M69, M70 und M75 gewesen. M83 war schwieriger zu finden, weil wenig Bezugssterne in der Nähe sind. Bei schlechtem Himmel sind auch die Galaxien M33, M74, M77 und M101 eine echte Herausforderung, weil sie in der Hintergrundhelligkeit „absaufen“.
Auch die Galaxien M58, M59, M60, M84, M86, M87, M88, M89, M90, M91, M98, M99, und M100 sind ein Auftrag und es bedarf schon einiger Anstrengung wirklich die Richtige zu sehen.
Dieses Vorhaben war ein sehr schöner Rahmen für meine sonstigen astronomischen Beobachtungen und vor allem, es ist geglückt!
P.s.: Zusammenfassend kann ich jedem, ob weiblich oder männlich, nur empfehlen sich auf die Messierobjekte einzulassen. Wäre ja was für 2009, dem internationalen Jahr der Astronomie
