Baader Hyperion

Okular, Filter, Kamera...
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herbiee
Beiträge: 4
Registriert: 06.02.2018, 15:06

Baader Hyperion

Beitrag von herbiee »

Hallo,
ich bin Neueinsteiger und habe vor kurzem ein Celestron SC6 f/10 erstanden. (Ich weiß, dass das für den Einstieg nicht optimal ist, aber es war ein gutes Angebot.)

Dazu habe ich ein TSWA 26mm 70° 2“-Okular und bin nun auf der Suche nach weiteren Okularen.

Nun bin ich beim Suchen auf Baader Hyperion gestoßen, die ich sehr interessant finde.
Und zwar das Baader Hyperion Mk IV Zoom 8-24mm und die Baader Hyperion 68° modulare Okulare.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit diesen Okularen? Wenn ja, welche? Auch in Bezug auf Astrofotografie.
Wenn das Zoom in allen Brennweiten gute Qualität liefert hätte ich damit schon einen breiten Vergrößerungsbereich abgedeckt. (62,5-187,5)

Aber auch die „modularen Okulare“ sind laut Beschreibung interessant.
Baader gibt an, dass mit verschiedenen Adaptionen unterschiedliche Brennweiten möglich sind. Baader
Dazu würde ich gerne wissen, wieviel Einfluss diese Adaptionen auf die Qualität haben. Und wieso ändert sich die Brennweite, wenn ich einen 2“ Filter einschraube? (Ist es deswegen, weil der Filter wie ein Distanzring wirkt?)
Nach der Liste von Baader könnte ich mit dem 8mm und 17mm einen Brennweitenbereich von 4,3mm (V=350x) bis 21,8mm (V=70x) abdecken.
Preise: Zoom - €219,-. Hyperion 68° - 2 Stück €220,-

Ich bin für jede Antwort dankbar.
Auch für andere Empfehlungen für meine Okularsuche.
Vor allem auch zu anderen Zoomokularen.

LG Herbert
deepsky
Beiträge: 49
Registriert: 11.05.2010, 20:51

Re: Baader Hyperion

Beitrag von deepsky »

Servus Herbert,

was für Einsteiger optimal ist, ist relativ. Jedes Teleskop hat seinen Himmel. Es gibt genug SC-Besitzer die für ihre Anwendungen kein anderes Fernrohr möchten/brauchen, oder für andere Zwecke zusätzlich alternative Fernrohre besitzen.

Bezüglich der Okluare haben wir ja schon ein wenig im Einsteigerthread geschrieben.
Ich persönlich finde das Hyperion Zoom für meine Anwendungszwecke toll. Ich habe es aber auch vor dem Kauf ausprobiert und mit Fixbrennweitenokulare verglichen. Auf Reisen, wo ich nicht viel mitnehmen oder tragen kann, möchte ich nur so wenig wie möglich Zubehör bei mir haben - dafür ist das Zoom meines Erachtens genial.

Das was sich bei den verschiedenen Brennweiten (und somit Vergrößerungen) ändert, ist das Gesichtsfeld. Es hat laut Spezifikation 48° bei 24mm (also bei der "geringsten" Vergrößerung) und 68° bei 8mm (also der "höchsten" Vergrößerung). Für manche Beobachter ist alles unter 60° Gesichtsfeld ein "Tunnelblick". Probier es aus, vergleiche es mit anderen Okularen und entscheide dann am besten selbst, ob du damit zufrieden wärst.

Zu den modularen Okularen bzw. den "normalen Hyperions":
Ich bin hier jetzt kein Experte, kann daher nur das wiedergeben, was ich verstanden habe. Diese, vorallem weitwinkligen, Okulare bestehen immer aus relativ vielen Linsen. Das letzte Linsenelement (bzw. Elemente) dürfte eine Art Barlowlinse sein (afaik ist das bei den meisten? Weitwinkelokularen der Fall). Wenn diese nun fehlt, oder sich näher an den anderen Linsen befindet, verringert sich die Vergrößerung. Wenn nun aber mehr Abstand dazwischen ist, zum Beispiel durch das Zwischenschrauben eines Filter(rings) erhöht sich dadurch der Vergrößerungsfaktor. Einfach mal nach "Barlowlinse" googeln. Das ist zumindest meine Interpretation. Falls dem nicht so ist, möge man mich bitte ausbessern...

Mit welchem Okular du glücklich wirst, kannst letztendlich nur du selbst entscheiden. Es gibt viele Faktoren (Augenabstand/Einblickverhalten usw.) die jeder anders beurteilt. Es kommt auch darauf an, ob man mit oder ohne Brille beobachten möchte usw...
Ausprobieren, wenn möglich, ist immer ratsam.

Viele Grüße
Daniel
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nonsens2
Austronom
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Re: Baader Hyperion

Beitrag von nonsens2 »

Hallo Herbert!

Zu dem Zoom kann ich nichts berichten, da ich selbiges nicht besitze, bzw. leihweise verwendet habe. Ich bin hier old school, da ich mit dem fotografierne begonnen habe, als man das Wort noch mit ph geschrieben hat und die Zooms zu dieser Zeit noch sehr verzeichnet haben. Daher verwende ich nur Fixbrennweiten.
Bei meinem 8" f10 SCT verwende ich vorzugsweise Hyperions (5,8,13,24) an Planeten zusammen mit einem Binokular. Bei Nebeln habe ich damit nicht so gute Erfahrungen gemacht, da sie zu dunkel sind und schlechter sichtbar sind.
Mit den Hyperions bin ich sehr zufrieden, das SCT ist bei den Okularen relativ unkritisch. Wie sie sich bei Newtons verhalten kann ich nicht sagen, da ich keinen besitze. Am Refraktor mit f 7,5 geben sie ebenfalls eine gute Figur ab.
Eine sehr gute Alternative sind die alten Meade Serie 4000, die nur menr gebaraucht erhältlich sind. Hiervon habe ich das 26mm Plössl (mitgeliefert, 52°, daher der Umstieg auf das 24 mit 68°) und das 40mm in der 2" Variante. Dieses kann viel, allerdings am Rand verzeichnet es etwas, was mich persönlich nicht stört. Dies könnte an einem f5 Newton schon zu Problemen führen.
Die Sache mit den Barlows stimmt. Sie haben als Fernrohrseitiges Element eine Barlow in das optische System verbaut. Hier kann es zu Problemen mit anderen Barlows kommen.
Zu Deiner Frage ob es zu einer Brennweitenveränderung kommt wenn Du einen 2" Filter in den Strahlengang bringst muss ich bejahen. Wie weit sich die Brennweite verändert kann ich Dir so nicht sagen, hierfür wirst Du die Informationen auf der Hersteller- oder der Händlerhomepage finden.
CS aus Wien
Grüße Niki
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