Kurzer Testbericht Sky-Watcher 100/900 ED
Verfasst: 25.07.2015, 22:06
Mein bisheriger Refraktor-Weg war vom Fraunhofer 90/900 über 102/1000 zum 120/1000.
Diese zeigen fotografisch alle einen Blausaum, auf mehr oder weniger kommts da nicht an. Entweder man akzeptiert ihn, oder nicht.
Akzeptiert man ihn nicht, weil man z.B. damit ernsthafte Fotografie betreiben will, muss man tief in die Tasche greifen.
Zum Vergleich, der 120er FH kostet derzeit 379,- die ED Variante gleich mal 1499,- also beinahe das Vierfache (!)
Ich nehme an, der 100/900ED führt ein wenig ein Schattendasein neben dem 120/900ED, denn wenn man schon ein Bündel Geldscheine über hat, dann kommts auf den Aufpreis auch nicht mehr an, bekommt dafür mehr Licht, somit kürzere Belichtungszeiten und mehr Auflösung.
Die lichtschwächeren 102/1000, sowie 100/900er haben jedoch einen Vorteil gegenüber den lichtstärkeren Brüdern. Da die Linsen leichter sind, kann man sie so austarieren, dass der Hinterteil kürzer wird. Schwenkt somit hinten weniger aus, was z.B. für Balkonsternwarten Rücken- und Kniefreundlicher ist.
Bildqualität:
Den Farbfehler haben die Gläser, ein Schott Kronglas aus Mainz und ein Ohara FPL-53 (möglicherweise aus der Deutschen Filalie in Hofheim am Taunus, zumindest wären die beiden zufällig in der Nähe) wunderbar im Griff, siehe auch
http://www.astronomieforum.at/viewtopic ... 19&t=10650
Lediglich die Bildfeldwölbung ist deutlich sichtbar, etwas, was ich interessanterweise bei den Fraunhofern nicht kannte.
Also ist für die Fotografie ein Flattener angesagt.
Mechanik:
Das Vierfache nur für die unterschiedlichen Glassorten zahlen? Naja, zugegeben, der Auszug ist auch ein Preissegment höher.
Anstelle des Sky-Watcher Billig-Standard-Auzuges mit Zahnschiene und Teflonplättchen, das sich immer wieder losarbeitet und daher mit den beiden Inbus-Wurmschrauben nachgezogen werden muss, gibts einen Crayford mit Kugellager, sowie 1:11 Untersetzung. Mir gefällt er gut, meiner dürfte auch gut justiert sein, bzw. könnte man ihn mit diversen Inbus-Schrauben schwer- oder leichtgängiger machen.
Lediglich die Feststellschraube, die mit einem weichen gummiartigen Stöpsel direkt auf den Auszug wirkt, ist ein Schmarrn.
Sie ist dermaßen locker im Gewinde, dass sie herumscheppert, immer länger wird bzw. angezogen kippelt.
Außerdem liegt der Refraktor immer auf dieser Schraube drauf, nicht so gesund für das Gewinde auf Dauer. Man kann sie aber abmontieren. Sollte der Auszug rutschen, würde ich ihn einfach schwergängiger einstellen.
Die Staubschutzdeckel der Sky-Watcher Refraktoren, waren bisher, bis auf dem vom 150/750er, dessen Rand von außen klemmte, ebenfalls ein Klumpert.
Alle zu locker und kratzen die empfindliche Mattbeschichtung des Tauschutzes ab.
Gelöst habe ich jedes Mal dieses Manko mit Gewebeband an den Grifflaschen des Staubschutzdeckels, so halten sie wenigstens.
Mein Fazit:
Die Fraunhofer Varianten sind vom Preis/Leistungsverhältnis wunderbare Geräte. Die EDs für rein visuellen Gebrauch purer Luxus, aber auch die einzige Alternative für ernsthafte Fotografie.
Wenn es um Mobilität, Kompaktheit und angenehmes Handling geht, sind die 102 bzw. 100er etwas im Vorteil, speziell mit dieser genialen Tasche:
http://www.teleskop-austria.at/shop/ind ... 021&lng=de
Wenn kein Platz.bzw. Geldmangel herrscht, Größe und Gewicht keine Rolle spielen, würde ich eher die 120er Varianten nehmen, die abgesehen vom etwas unangenehmeren Handling, nur Vorteile haben.
Diese zeigen fotografisch alle einen Blausaum, auf mehr oder weniger kommts da nicht an. Entweder man akzeptiert ihn, oder nicht.
Akzeptiert man ihn nicht, weil man z.B. damit ernsthafte Fotografie betreiben will, muss man tief in die Tasche greifen.
Zum Vergleich, der 120er FH kostet derzeit 379,- die ED Variante gleich mal 1499,- also beinahe das Vierfache (!)
Ich nehme an, der 100/900ED führt ein wenig ein Schattendasein neben dem 120/900ED, denn wenn man schon ein Bündel Geldscheine über hat, dann kommts auf den Aufpreis auch nicht mehr an, bekommt dafür mehr Licht, somit kürzere Belichtungszeiten und mehr Auflösung.
Die lichtschwächeren 102/1000, sowie 100/900er haben jedoch einen Vorteil gegenüber den lichtstärkeren Brüdern. Da die Linsen leichter sind, kann man sie so austarieren, dass der Hinterteil kürzer wird. Schwenkt somit hinten weniger aus, was z.B. für Balkonsternwarten Rücken- und Kniefreundlicher ist.
Bildqualität:
Den Farbfehler haben die Gläser, ein Schott Kronglas aus Mainz und ein Ohara FPL-53 (möglicherweise aus der Deutschen Filalie in Hofheim am Taunus, zumindest wären die beiden zufällig in der Nähe) wunderbar im Griff, siehe auch
http://www.astronomieforum.at/viewtopic ... 19&t=10650
Lediglich die Bildfeldwölbung ist deutlich sichtbar, etwas, was ich interessanterweise bei den Fraunhofern nicht kannte.
Also ist für die Fotografie ein Flattener angesagt.
Mechanik:
Das Vierfache nur für die unterschiedlichen Glassorten zahlen? Naja, zugegeben, der Auszug ist auch ein Preissegment höher.
Anstelle des Sky-Watcher Billig-Standard-Auzuges mit Zahnschiene und Teflonplättchen, das sich immer wieder losarbeitet und daher mit den beiden Inbus-Wurmschrauben nachgezogen werden muss, gibts einen Crayford mit Kugellager, sowie 1:11 Untersetzung. Mir gefällt er gut, meiner dürfte auch gut justiert sein, bzw. könnte man ihn mit diversen Inbus-Schrauben schwer- oder leichtgängiger machen.
Lediglich die Feststellschraube, die mit einem weichen gummiartigen Stöpsel direkt auf den Auszug wirkt, ist ein Schmarrn.
Sie ist dermaßen locker im Gewinde, dass sie herumscheppert, immer länger wird bzw. angezogen kippelt.
Außerdem liegt der Refraktor immer auf dieser Schraube drauf, nicht so gesund für das Gewinde auf Dauer. Man kann sie aber abmontieren. Sollte der Auszug rutschen, würde ich ihn einfach schwergängiger einstellen.
Die Staubschutzdeckel der Sky-Watcher Refraktoren, waren bisher, bis auf dem vom 150/750er, dessen Rand von außen klemmte, ebenfalls ein Klumpert.
Alle zu locker und kratzen die empfindliche Mattbeschichtung des Tauschutzes ab.
Gelöst habe ich jedes Mal dieses Manko mit Gewebeband an den Grifflaschen des Staubschutzdeckels, so halten sie wenigstens.
Mein Fazit:
Die Fraunhofer Varianten sind vom Preis/Leistungsverhältnis wunderbare Geräte. Die EDs für rein visuellen Gebrauch purer Luxus, aber auch die einzige Alternative für ernsthafte Fotografie.
Wenn es um Mobilität, Kompaktheit und angenehmes Handling geht, sind die 102 bzw. 100er etwas im Vorteil, speziell mit dieser genialen Tasche:
http://www.teleskop-austria.at/shop/ind ... 021&lng=de
Wenn kein Platz.bzw. Geldmangel herrscht, Größe und Gewicht keine Rolle spielen, würde ich eher die 120er Varianten nehmen, die abgesehen vom etwas unangenehmeren Handling, nur Vorteile haben.