Entscheidungshilfe gesucht.

Refraktor, Newton, Maksutov, Binokular...
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Faity
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Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von Faity »

Hallo Leute!

Ich brauche mal euren (möglichst objektiven) Rat. Und zwar vorwiegend von jenen Leuten, die einen Dobson ihr Eigen nennen. Eines vorab: Ich möchte hier in keinster Weise einen "Glaubenskrieg" heraufbeschwören (Produkt A ist viel besser als B, oder C, weil...), sondern einfach eure Erfahrungen einholen. Das endgültige Bild und Urteil muss ich ja dann selbst machen. ;)


Folgendes:
Ich bin drauf und dran mir ein Fernrohr zu kaufen. Die Bauart steht für mich auch schon fest: Ein 12" Dobson soll's eben sein.
Nach viel Leserei und Grübelei tun sich erst einmal nur 2 Fragen auf, die ich aber als wichtig erachte:

1. Marken
Skywatcher vs. GSO vs. Meade vs. ??? (Qualität der Spiegel und Okularauszüeg etc. evtl. Nacharbeiten)

2. Bauart
Volltubus vs. Gitterrohr vs. Flextube (Justagestabilität, Mobilität)

Um auch mitlesende Neulingen hier einen roten Faden bieten zu können, bitte ich euch erstmal nur auf die beiden Punkte einzugehen.

LG René
Zuletzt geändert von Faity am 20.09.2012, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
Lg René
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markusblauensteiner
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Rene,

also, zu den Marken möchte ich mich nicht äußern, nur so viel: von der Optik her kommen sicher bei allen mal Gurken vor und auch sehr gute Spiegeln, vermutlich halten sie sich die Waage.

Ich hatte einen 10" Volltubus, der passte in meinem Nissan Primera genau auf die Rückbank. 12" f/5 dürfte da knapp werden. Die Rockerbox + Okularkoffer, Beobachtungsstuhl und Kleinzeug haben dann den Kofferraum verbraucht.

LG, Markus
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PeterK
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von PeterK »

Hallo Rene,
bevor Du Dir ein 12" Dobson liefern lässt, würde ich Dir dringend empfehlen Dir mal so ein großes Ofenrohr bei einen Teleskoptreffen anzuschauen (Größe, Gewicht - selbst aufheben, Transportfähigkeit).
Vor allem mußt Du Dir klar sein, wie Du das alles transportierst. Ich habe ein 8" GSO und bin der Meinung, visuell bin ich mal für die nächsten Jahre ausgelastet. Außerdem kann ich die Röhre doch noch einigermassen in den Garten hinaus tragen (man wird ja nicht jünger).
Auch kommt es darauf an, wie lichtverschmutzt die Gegend ist wo Du beobachtest.
Ich empfehle (manche werden mich hier steinigen) einen Anfänger immer einen soliden Refraktor (kann auch ein Frauenhofer sein) mit stabiler Montierung, damit Du lernst Dich am Himmel zurechtzufinden.
Wenn man Segeln lernt fängt man auch mit einer Jolle oder einem Piraten an und nicht mit einer 20m Jacht.

Clear Skies

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Snakeeye
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von Snakeeye »

Hallo Rene,

Also ich habe einen 10Zoll f6,3 Dobson .

Ich würde dir als anfänger von einem f5 oder f4,5 system eher abraten da es mit der justage etwas heickel sein kann.

Mein Favorit ist der Volltubus da dieser vor beschlagen usw besser geschützt ist als Gitterrohr .

Ja 12 Zoll sind ordentlich Sschau dir so einen Tubus mal in echt an da hast ordentlich was zu schleppen und bekanntlich wenns zu schwer ist dann verliert man schnell die lust und das Intresse.

Zu verbessern gibt es immer etwas es sei den du lässt dir einen nach deinen wünschen bauen .

lg Timo
Faity
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von Faity »

Danke schon einmal für die flotten Antworten - nur möchte ich einmal wissen, wie ihr, ohne dass ein Wort erwähnt wurde, auf das Thema Anfänger kommt...

Egal...
Lg René
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Snakeeye
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von Snakeeye »

das war rein intuitiv ich war schon in vielen Foren unterwegs viele anfänger kommen mit solchen Fragen oder wollen gleich 12zoll oder besser noch 16 zoll haben ..... größe ist halt alles denken die dann .
Falls ich dir auf den schlipps getretten bin sorry
lg Timo
Hardraver
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von Hardraver »

rene ich hab dir ne privat nachricht geschrieben.
Faity
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von Faity »

Soooooo...

Nach doch längerer Abwesenheit bin ich wieder da.

Ja Leute Ihr habt alle recht.
Wenn ich mir so meine oberen Postings angekuckt habe... Naja, anderes Thema. :?

Jetzt hab ich recherchiert, in Linz angekuckt, gegrübelt und abgewägt - das Resultat:
Ich stehe wieder einmal am Scheideweg, ABER: Ich denke ich bin ein großes Stück weiter. Ein Auto ist schneller ausgewählt... ;)

Ich möchte ein paar gedankengänge mit euch teilen.

Also: 2 8-Zöller stehen zur Diskussion:

1. MIRA-200 (200/1000 SkyWatcher Black Diamond Newton auf 'ner EQ5, oder evtl. auf 'ner HEQ5 Montierung
2. SkyWatcher Flex 200/1200 Dobson

Ich tendiere jedoch mehr zur 1. Variante, weil ich meine, dass ein Rohr auf einer Montierung einfach bequemer handzuhaben ist bezüglich der Einblickhöhe, oder irre ich mich da? Der Dobson steht ja doch am Boden und ohne Klappstuhl wir hier auf Dauer der Rücken krumm.

Für den Dobson spräche aber dann doch die Einfachheit und die Möglichkeit durch den zuammenschiebbaren Tubus platzsparend das Teil zu lagern/transportieren. Auch das Gesamtgewicht spräche dafür - richtig?

Was meint ihr?

Was mich aber noch mächtig wurmt (vielleicht ist das auch nicht sooo wichtig, oder doch?) ist die Sache mit der Brennweite.

Folgendes Gedankenexperiment:
2 Rohre: 1. 200/1000 - 2. 200/1200
1 Okular - welches auch immer.

Welchen Unterschied werde ich wahrnehmen, wenn ich das Okular erst auf das Rohr stecke, das 1000 mm BW hat, und dann auf das andere mit 1200 mm?

Ich freue mich schon auf eure Antworten...
Lg René
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visir
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von visir »

Hallo René!

Ob Dobson oder parallaktische Montierung ist vor allem eines: Geschmackssache. Der eine schwört auf das, der andere auf das. Ich persönlich würde nur eine parallaktische Montierung wollen - wenn Du bei einem Dobson bei hoher Vergrößerung einen falschen Ruckler machst, kannst du dir das Objekt von neuem suchen. Und das (Nach)justieren über biegsame Wellen finde ich sowieso angenehmer.
Andere lieben Dobson, weil es so schön simpel ist, Gewicht und Geld spart.

Meines Erachtens hilft nur eines: zu einem Beobachtungstreffen gehen und beides in natura erleben. Niemand hier kann sagen, was Dir zusagt.

CS, Wolfgang
Zum Glück ist alles nur halb so doppelt
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markusblauensteiner
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Rene,
Ein Auto ist schneller ausgewählt... ;)
Das muss ja auch nur fahren... :D :D

Betreffend der Brennweite: da wirst du denk ich keine großen Unterschiede feststellen, zumal du mit verschiedenen Okularen wieder auf die selbe Vergrößerung kommen kannst. Was gegen die kürzere Brennweite spricht, ist das schnellere Öffnungsverhältnis - anspruchsvoller in Pukto Okulare und Justage. Dafür ist es kürzer und somit leichter zu handhaben.

Dobson vs. parallaktisch ist wirklich eine sehr persönliche Ansichtssache. Wolfgang sprach es schon an, bei hohen Vergrößerungen kann sich das Objekt schon mal verabschieden und möchte wieder gefunden werden. Dafür ist ein Dobson fast unschlagbar einfach und schnell aufzubauen.
Es kann bei parallaktisch montierten Newtons aber je nach Lage vorkommen, dass der Okularauszug in eine recht unpraktische Einblickposition kommt - man müsste dann das Rohr in den Schellen drehen. Dafür darf man beim Dobson beim Aufsuchen von Objekten im Zenit unter Umständen am Boden knien.
Du siehst also, nur Vorteile hat keines von Beiden. :D :D
Beim Dobson wäre ein höhenverstellbarer Klappstuhl (Bügelstuhl) auf alle Fälle zu empfehlen.

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Faity
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von Faity »

Danke für das Teilen der Gedankengänge...

So wie es aussieht, wird es wohl der 200/1000 Newton auf einer EQ5, oder HEQ5 Montierung werden, weil ich nicht ganz ausschließen will, doch mal eine Kamera da dran zu benutzen. (Webcam, Digital Compaktkamera mit Fotookular [nennt man das so?], CCD - keine Ahnung, mal kucken)

Jetzt bräuchte ich noch zur Orientierungen ein paar "unverbindliche" Empfehlungen für Okulare... (mal aus dem Nähkästchen geplaudert...)
Ich denke, dass für den Anfang so um die drei Stück reichen sollten - eines für den Überblick (Weitwinkel?), eines für mittlere(?) Vergrößerung und eines, das eine sinnvolle maximale Vergrößerung ermöglicht?
Barlow?

Teilt ihr diesen Gedankengang, oder bin ich da am Holzweg?

Wie sieht's mit Filter aus? Was macht da sinn? (Deep-Sky, Planeten - keine Ahnung), oder ist's für den Anfang eher mal ohne sinnvoller?

Ich weis, dass selbst mal durchkucken die zimlich Beste Meinungsunterstützung ist, aber ich möchte meine "Want Have Liste" sinnvoll gestalten, bevor ich den Dealer meines Vertrauens überfalle...

Und last, but not least interessiert mich noch was sich im "Gemüse" für eine Art von Stromversorgung für die GOTO-Montierung bewährt (Powertank, Blei-Gel Akku ...)

Ja, fragen über Fragen, denen ich auch selbst auf den Grund gehe, jedoch auch wert darauf lege zu erfahren, was die Community so alles in den Kofferraum packt... Eines ist gewiss: Ich bin froh und dankbar, dass ich einen KIA Carens besitze. Wenn ich so manche Bilde im Netz kucke, was da Leute Equipment in ihren Wagen packen...

Soo, genug gefragt. Ich freue mich, wie immer, auf ein paar aufklärende Worte...
Lg René
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von visir »

Okulare ist eine reine Budgetfrage. Es gibt welche um 40€, die dementsprechend - äh - einfach sind, und es gibt welche um 400€.
Im Bereich von, sagen wir einmal, 80-200€ kriegt man ganz vernünftige Dinge. Weitwinkel ist was feines, stellt aber mehr Anforderungen an die Randschärfe, was bei f/5 schon durchaus ein Thema ist.
Mir hat da geholfen, einfach sehr viel im Internet zu recherchieren - fast alles steht schon irgendwo.
Ich hab jetzt Speers Waler für die kurzen Brennweiten, "irgendein" Plössl 20mm und ein günstiges Explore Scientific 70° mit 35mm (war wohl ein Auslaufmodell). Irgendwann wird das Plössl gegen was mit mehr scheinbarem Gesichtsfeld ersetzt, aber das hat Zeit...

CS, Wolfgang
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Re: Entscheidungshilfe gesucht.

Beitrag von Faity »

Danke für die rasche Antwort...
Ich seh schon, die Okular-Welt ist ja wieder eine eigene Wissenschaft...

Da muss ich mich noch einlesen - ich meld mich dann wieder...
Lg René
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