Historischer Refraktor

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herbraab
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Historischer Refraktor

Beitrag von herbraab »

Hallo Leute,

ich möchte Euch hier einmal ein historisches Insrument vorstellen, das bereits seit seit 1955 im Besitz der Linzer Astronomischen Gemeinschaft ist. Der heute etwa 100 Jahre alte Refraktor 120/1800mm war von 1959 bis 2000 praktisch ohne Unterbrechung im volksbildnerischen Einsatz. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass tausende Menschen durch diesen Refraktor in die Sterne geblickt haben. Hier ein Bild aus dem Jahr 1959, als das Instrument am Turm der Diesterweg-Schule in Linz aufgebaut wurde:

Bild

Von der Eröffnung der Linzer Sternwarte 1983 bis ins Jahr 1989 war der Fünfzöller auch das Hauptinstrument der Kepler-Sternwarte. 1989 wurde dann ein 40cm Cassegrain-Teleskop (eine Leihgabe der Uni-Sternwarte Wien) installiert, der Refraktor blieb aber als Parallel-Instrument im Einsatz. Diese Gerätekombination ist hier zu sehen:

Bild

Im Jahr 2000 wurden diese beiden Geräte durch einen 50cm Cassegrain auf Österreich-Montierung und einen 100mm Fluorit-Apochromaten ersetzt. Der Cassegrain wurde ans Institut für Astronomie retourniert, dort renoviert und ist jetzt im Rundsaal der Uni-Sternwarte zu sehen. Unser schöner Reafraktor musste aber zerlegt in einem Abstellkammerl sein Dasein fristen... :(

Nun wurde das Instrument wieder gereinigt, am vergangenen Wochenende ans oberösterreichische Landesmuseum übergeben und von uns dort im Depot aufgebaut. Ab 2010 wird das Teleskop dann im neuen Südflügel des Linzer Schloßmuseums, der gerade neu errichtet wird, zu sehen sein. Hier ein Bild des Refraktors im Depot des Museums, wo er bis zur Aufstellung der neuen Ausstellung verbleiben wird:

Bild

Leider hat die Feinmechanik des Teleskops etwas unter der langen Lagerung gelitten, so dass hier noch einige Instandsetzungsarbeiten notwendig sind. Sobald das Instrument komplettiert ist, werde ich noch einige weitere Bilder hier einstellen.

Jedenfalls sind wir recht froh, dass dieser schöne Refraktor jetzt im Museum einen würdigen Platz gefunden hat! :D

Über die Herkunft des Instruments ist leider recht wenig bekannt. Bei der Reinigung haben wir die Objektivfassung, den Tubus und den Okularauszug nach irgendwelchen Gravuren untersucht, die Rückschlüsse auf den Hersteller geben könnten, aber vergebens. Sollte ein Liebhaber historischer Teleskope die Bilder hier sehen und das Fernrohr irgendeinem Hersteller zuordnen können, oder sonst irgendwas dazu sagen können, wären wir natürlich sehr interessiert, das zu erfahren.

Grüße, Herbert
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ilkr
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Beitrag von ilkr »

Hallo Herbert,

leider kann ich mit Hinweisen nicht dienen, ich freue mich aber, dass der alte Refraktor einen würdigen Standort gefunden hat. Ich war nämlich auch einer von den 1000en, die durchgeschaut haben (damals noch im Botanischen Garten), da ich im Jahr 1982 über Thomas Langthaler und die LAG zur Astronomie gekommen bin.

Liebe Grüße
Reinhard
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