Beobachtungsbericht vom 25. September 2021

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Alrukaba
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Beobachtungsbericht vom 25. September 2021

Beitrag von Alrukaba »

Wir hatten diesmal Gäste zum Grillen eingeladen und am Abend war eine Beobachtung angesagt. Maria und Gerold waren am Nachmittag da und schon bald war der Griller angeheizt. Es gab Kotelett, Lungenbraten und Grillwürste, dazu zauberte meine Frau Salat, Pommes und frisches Gebäck.
Nach Kaffee und Kuchen und einem Plausch wurde es Zeit, das Teleskop am Brunnen aufzustellen. Noch etwas später, kurz vor 9, war es dunkel genug, um Saturn auf´s Korn zu nehmen. Der Ringplanet zog im Steinbock seine Kreise und Rhea stand links von ihm, etwas über, Titan war rechts, etwas unter der Ringebene. Auch die Cassiniteilung war zuerkennen.
Jupiter, ebenfalls im Steinbock, war der nächste. Ganymed, Io und Europa standen ganz links. Io und Europa kamen sich im Laufe der Nacht immer näher, bis sie fast übereinanderstanden. Kallisto war rechts vom Boss. Auf dem war später auch noch der Große Rote Fleck sichtbar.
Nun zeigte ich unseren Gästen die Nova in der Cassiopeia und natürlich den offenen Sternhaufen M 52. Zugegeben, mit der Nova hatten Maria und Gerold und auch meine Frau, etwas ihre Probleme, aber dank meiner Beschreibung ihrer Position konnten sie sie erkennen.
Naja, ich suchte uns ein paar Objekte, die man leichter erkennen kann, Doppelsterne zum Beispiel. Da ich schon mal in der Cassiopeia war, holte ich Eta Cassiopeia, oder Achird, wie er im Eigennamen heißt, vor die Linse, dessen Hauptstern gelb und deren Begleiter dunkelrot leuchtet.
Eta Cassiopeia ist etwas nördlich von Schedir, dem Hauptstern in der äthiopischen Königin und der ist ebenfalls doppelt, wenn auch nicht so spektakulär wie Achird.
Wenn man den Abstand von Delta zu Epsilon Cassiopeia in der Linie verdoppelt, stößt man auf Jota Cassiopeia, ein System, daß sich dreifach zeigt. Komponente A und B sind weiß, Komponente C orange. Dank des guten Seeing konnte man alle Drei Sterne ohne Probleme erkennen. Das Seeing bekommt diesmal eine -1, es war fast windstill und die Temperatur sank von 13 auf 11 Grad.
Nun war es an der Zeit, nochmal Jupiter zu besuchen. In seiner östlichen Hälfte war, zwar für Maria, Gerold und Theresa etwas schwierig zu erkennen, der Große Rote Fleck sichtbar, Europa und Io standen fast übereinander.
Für den Abschluß holte ich noch Epsilon Lyra und den planetarischen Nebel M 57, auch als Ringnebel vom Himmel. Dank des guten Seeing konnten auch unsere Gäste alle vier Komponente erkennen und beim Ringerl ein Spiegelei.
Kurz nach halb 12 beendeten wir unsere Beobachtung, und ich baute ab. Gerold und ich tranken noch ein kleines Bier, ehe sie nach Hause fuhren.

Beobachtet hab, wir mit meinen AR 127 mit 1200 mm Brennweite und mit dem 10x50 Nikon Feldstecher.
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Der größte Irrtum der Menschheit ist der Glaube intelligent zu sein.
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Josef
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Re: Beobachtungsbericht vom 25. September 2021

Beitrag von Josef »

Essen vom Grill ein Bierchen und die Sterne dazu, was will man mehr?
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Alrukaba
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Re: Beobachtungsbericht vom 25. September 2021

Beitrag von Alrukaba »

Eh, wia Gott in Chile! 😎
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