Beobachtungsbericht vom 21. September 2012
Verfasst: 08.10.2012, 21:05
Keine Ahnung, ob sich einer von euch schon mal gefragt hat, warum ich diese Beobachtungsberichte überhaupt schreibe. Naja, in erster Linie natürlich, weil es mir Spaß macht die Sterne zu beobachten und dann das erlebte, bzw. beobachtete weiterzugeben. Seit bald 5 Jahren mach ich das und es hat sich schon einiges seit dem angesammelt.
Diesen Beobachtungsbericht zu schreiben, macht mir nicht so viel Spaß und ich hab mir wirklich überlegt ob ich ihn überhaupt schreiben soll. Warum? Es ist quasi ein Abklatsch von dem von vorigem Monat, nur daß diesmal das Seeing noch mehr Scheiße war und uns noch dazu der Westwind um die Ohren pfiff. Warum ich ihn dann trotzdem schreibe? Keine Ahnung, aber es wird schon einen ganz besonderen Grund dafür geben.
Es war wieder mal öffentlicher Abend angesagt und schon aus den Mails, die nach meinen Aufruf herein flatterten, konnte ich herauslesen, daß wir wahrscheinlich diesmal nur zu dritt auf der Alm sein werden und tatsächlich waren wir dann auch nur zu dritt.
Werner war schon da, als wir kurz nach 8 auf dem Hochbärneck eintrafen und mit mir kam noch Andrea mit, die diesmal das erste Mal ihren Dobson auf die Alm schleppte. Es war schon etwas spät, aber diesmal ging es leider nicht früher. Gäste waren auch schon da und Werner erklärte ihnen schon den Sternenhimmel und er hatte auch schon in der mittleren Hütte alles für Vorträge aufgebaut und das Mead schon auf die Säule gepackt.
Andrea und ich stellten unsere Geräte vor die westliche Hütte, da wir ja nicht wußten, ob doch noch jemand kommt. Danach begrüßte ich erst mal unsere Gäste, stellte uns vor und erklärte ihnen erst mal den Sternenhimmel. Keine Ahnung zwar, wieweit das Werner schon getan hatte, aber doppelt hält besser. Zu unsren Gästen zählte diesmal Bernadett, die sich mit ein paar Freunden per Mail angemeldet hatte, zwar aus Linz kamen, aber in Herzogenburg zu Hause sind, oder so ähnlich.
Nach einem kleinen Rundgang mit dem Laserpointer, holte ich erst mal den Ringnebel mit dem Mead vom Himmel. Da die automatische Steuerung nicht angeschloßen war, mußte ich es händisch machen und das war mühsam. Es ging nur ruckartig zu bewegen. Keine Ahnung, woran das lag.
Da zeigte sich noch nicht das schlechte Seeing. Das zeigte sich erst bei Epsilon Lyra. Die einzelnen Pärchen ließen sich kaum trennen und zeigten nur zwei auseinandergezogene helle Lichtpatzen.
Na wenn wir schon mal bei den Lichtpatzten sind, dann kann man auch gleich über die Bedingungen schreiben. Die waren diesmal unter jeder Kritik. Es war dunstig, dann war da noch der schon erwähnte Wind, mit einem Wort, es war besch….! Dem Seeing geb ich glatt mal eine 4, und die Temperatur lag etwas über 10 Grad. Auf die Grenzgröße hatte ich gar nicht geachtet. Der Himmel war durch den Dunst rundherum aufgehellt. Im Nordwesten St. Pölten, im Süden Maria Zell und im Westen Gaming und Scheibbs.
Während ich den Sternenhimmel erklärte, zeigte Andrea den Mond, den Doppelstern Gamma Delphini und auch Epsilon Lyra. Bei ihr ließ er sich gerade noch trennen.
Ich suchte auch den Mond, der nur so herumwabberte und M 13 im Herkules, der auch nicht gerade eine Augenweide war.
Bei 61 Cygni erzählte ich wieder mal alles, was es über Parallexen zu erzählen gibt und bei Polaris alles über die Präzession. Dabei kamen wir auch auf den Schlangenträger zu sprechen und Christiane, eine Begleiterin von Bernadette erzählte mir, daß in der neuen Astrologie auch der Schlangenträger berücksichtigt wird.
Irgendwann gab ich die Perseussage zum Besten und erklärte bei der Andromedagalaxie und ihren Begleitern, daß diese mal mit unserer Milchstraße kollidieren würde. Gamma Andromeda, der westliche Stern der Dreierkette kam als nächstes an die Reihe. Aufgebläht aber schön zeigte sich die Orange Alamak und ihr blauer Begleiter.
Danach holte ich doch mal was, das nicht jeden Abend anschaut, NGC 752, einen offenen in der Andromada. Naja, da waren h/chi im Perseus schon beeindruckender, die ich etwas später herzeigte.
Da ich schon mal in der Gegend war, holte ich auch M33, den Dreiecksnebel ins Okular. Der war aber, trotz schon tief stehenden Mond, noch etwas unterbelichtet.
Einen großen Sprung machte ich dann zum Kleiderbügel, von dem ich aber nur einen Ausschnitt zeigen konnte. Ganz bekam ich dann dafür wieder M27, den Hantelnebel im Füchschen ins Bild.
Das waren eigentlich die letzten Objekte, die ich unseren Gästen zeigte, die sich schon bald ins Almhaus zurückzogen. Auch Werner begann schon mit dem zusammenräumen. Andrea und ich wollten aber unbedingt noch Jupiter abwarten.
Da es doch etwas kühl war, zogen wir uns erst mal in die Hütte zurück, um uns aufzuwärmen. Wieder draußen kam erst mal Mirachs Geist vor die Linse, der aber nur blass herumspukte. Die Plejaden zeigten da schon mehr, wenn auch sie ziemlich herumeierten. Jupiter stand noch zu tief, um ihn aufs Korn zu nehmen. Die Bedingungen hatten sich nicht gerade gebessert.
Werner wartete den Gasriesen nicht mehr ab und auch ich dachte schon ans abbauen, wollte ihn aber doch noch beobachten. Kaum war Jupiter über den Bäumen, holte ich ihn ins Okular. Was sich zeigte, war das reinste Grauen. Bei Jupiter waren die Wolkenbänder kaum zu erkennen und obwohl alle vier Monde vor dem Gasriesen sprichwörtlich herumtanzen hätten müßen, war Ganymed, der ihm am nächsten stand, nicht zu erkennen. Er war quasi eins mit Jupiter und vergrößern hatte keinen Sinn. Io stand, wie Ganymed rechts, Kallisto und Europa links. Allesamt als kleine Lichtpatzen.
Wieder zogen wir uns in die Hütte zurück, plauderten ein wenig und schauten was wir uns noch reinziehen könnten. Anbieten tat sich genug, nur was lohnt sich bei den Bedingungen. Wir liesen uns Zeit und als wir uns wieder raus wagten, stand Jupiter hoch genug, um ihn nochmal vor die Linse zu holen.
Geändert hatte sich nicht wirklich viel. Das Seeing war geringfügig besser, die Monde Jupiters sahen aber trotzdem wie ausgekotzte Fleischbällchen aus. Von Orion lugten die ersten Sterne über die Bäume, das Sommerdreieck war schon teilweise verschwunden, Perseus und die Cassiopeia standen im Zenit.
Ich holte uns nochmal h/chsi vom Himmel und auch Andrea hatte sie rasch in ihrem Dobson. Wir beschloßen nun, nur noch mit dem Dobson zu schaun, allein um Andrea mal das suchen nach einem bestimmten Objekt zu zeigen. Ich baute mein Teleskop ab und verfrachtete es gleich mal ins Auto. Andrea machte es Spaß, auch schwächere Objekte mal selber aufzuspüren. Und so suchte sie uns erst mal M31, dann M15, den Kugelhaufen im Pegasus, M39, ein offener im Schwan, auch wenn er schon tief stand, Albireo, Andreas Lieblingsdoppelstern, streiften durch die Hyaden und holte mir, als er hoch genug stand, den Orionnebel vor den Spiegel. Die Trapetzsterne waren zwar nicht zu trennen, aber der Nebel selber war herrlich. Für den Abschluß nahm sie noch mal Jupiter aufs Korn, der war aber, trotz der Höhe, noch immer nicht lohnend.
Wow, jetzt war tatsächlich noch eine ganze Stunde vergangen, es war schon fast halb drei. Müde packten wir zusammen und begaben uns auf den Heimweg.
Solch schlechte Bedingungen hatte ich, soweit ich mich zurückerinnern kann, noch nie. Beteiligt Beobachtern mögen mir verzeihen, daß dieser Bericht mit so wenig Begeisterung wie nie geschrieben wurde, aber es läßt sich nicht leugnen, daß während des Schreibens der Frust meine Gedanken daran durchtränkte. Dennoch hielten wir überraschend lange durch. Ob es nun die nun doch klare Nacht war, oder die Freude von Andrea, manche Objekte doch endlich mal selber gefunden zu haben, etwas besonderes hatte der Abend doch und wenn es nur die Tatsache ist, jemanden etwas gezeigt zu haben, was er noch nie zuvor gesehen hatte.
Andrea beobachtete mit ihrem Dobson 1200/200
Werner hatte das Vereins Mead 2500/25 aufgebaut
und ich beobachtete mit meinem Fh 102/1000
Diesen Beobachtungsbericht zu schreiben, macht mir nicht so viel Spaß und ich hab mir wirklich überlegt ob ich ihn überhaupt schreiben soll. Warum? Es ist quasi ein Abklatsch von dem von vorigem Monat, nur daß diesmal das Seeing noch mehr Scheiße war und uns noch dazu der Westwind um die Ohren pfiff. Warum ich ihn dann trotzdem schreibe? Keine Ahnung, aber es wird schon einen ganz besonderen Grund dafür geben.
Es war wieder mal öffentlicher Abend angesagt und schon aus den Mails, die nach meinen Aufruf herein flatterten, konnte ich herauslesen, daß wir wahrscheinlich diesmal nur zu dritt auf der Alm sein werden und tatsächlich waren wir dann auch nur zu dritt.
Werner war schon da, als wir kurz nach 8 auf dem Hochbärneck eintrafen und mit mir kam noch Andrea mit, die diesmal das erste Mal ihren Dobson auf die Alm schleppte. Es war schon etwas spät, aber diesmal ging es leider nicht früher. Gäste waren auch schon da und Werner erklärte ihnen schon den Sternenhimmel und er hatte auch schon in der mittleren Hütte alles für Vorträge aufgebaut und das Mead schon auf die Säule gepackt.
Andrea und ich stellten unsere Geräte vor die westliche Hütte, da wir ja nicht wußten, ob doch noch jemand kommt. Danach begrüßte ich erst mal unsere Gäste, stellte uns vor und erklärte ihnen erst mal den Sternenhimmel. Keine Ahnung zwar, wieweit das Werner schon getan hatte, aber doppelt hält besser. Zu unsren Gästen zählte diesmal Bernadett, die sich mit ein paar Freunden per Mail angemeldet hatte, zwar aus Linz kamen, aber in Herzogenburg zu Hause sind, oder so ähnlich.
Nach einem kleinen Rundgang mit dem Laserpointer, holte ich erst mal den Ringnebel mit dem Mead vom Himmel. Da die automatische Steuerung nicht angeschloßen war, mußte ich es händisch machen und das war mühsam. Es ging nur ruckartig zu bewegen. Keine Ahnung, woran das lag.
Da zeigte sich noch nicht das schlechte Seeing. Das zeigte sich erst bei Epsilon Lyra. Die einzelnen Pärchen ließen sich kaum trennen und zeigten nur zwei auseinandergezogene helle Lichtpatzen.
Na wenn wir schon mal bei den Lichtpatzten sind, dann kann man auch gleich über die Bedingungen schreiben. Die waren diesmal unter jeder Kritik. Es war dunstig, dann war da noch der schon erwähnte Wind, mit einem Wort, es war besch….! Dem Seeing geb ich glatt mal eine 4, und die Temperatur lag etwas über 10 Grad. Auf die Grenzgröße hatte ich gar nicht geachtet. Der Himmel war durch den Dunst rundherum aufgehellt. Im Nordwesten St. Pölten, im Süden Maria Zell und im Westen Gaming und Scheibbs.
Während ich den Sternenhimmel erklärte, zeigte Andrea den Mond, den Doppelstern Gamma Delphini und auch Epsilon Lyra. Bei ihr ließ er sich gerade noch trennen.
Ich suchte auch den Mond, der nur so herumwabberte und M 13 im Herkules, der auch nicht gerade eine Augenweide war.
Bei 61 Cygni erzählte ich wieder mal alles, was es über Parallexen zu erzählen gibt und bei Polaris alles über die Präzession. Dabei kamen wir auch auf den Schlangenträger zu sprechen und Christiane, eine Begleiterin von Bernadette erzählte mir, daß in der neuen Astrologie auch der Schlangenträger berücksichtigt wird.
Irgendwann gab ich die Perseussage zum Besten und erklärte bei der Andromedagalaxie und ihren Begleitern, daß diese mal mit unserer Milchstraße kollidieren würde. Gamma Andromeda, der westliche Stern der Dreierkette kam als nächstes an die Reihe. Aufgebläht aber schön zeigte sich die Orange Alamak und ihr blauer Begleiter.
Danach holte ich doch mal was, das nicht jeden Abend anschaut, NGC 752, einen offenen in der Andromada. Naja, da waren h/chi im Perseus schon beeindruckender, die ich etwas später herzeigte.
Da ich schon mal in der Gegend war, holte ich auch M33, den Dreiecksnebel ins Okular. Der war aber, trotz schon tief stehenden Mond, noch etwas unterbelichtet.
Einen großen Sprung machte ich dann zum Kleiderbügel, von dem ich aber nur einen Ausschnitt zeigen konnte. Ganz bekam ich dann dafür wieder M27, den Hantelnebel im Füchschen ins Bild.
Das waren eigentlich die letzten Objekte, die ich unseren Gästen zeigte, die sich schon bald ins Almhaus zurückzogen. Auch Werner begann schon mit dem zusammenräumen. Andrea und ich wollten aber unbedingt noch Jupiter abwarten.
Da es doch etwas kühl war, zogen wir uns erst mal in die Hütte zurück, um uns aufzuwärmen. Wieder draußen kam erst mal Mirachs Geist vor die Linse, der aber nur blass herumspukte. Die Plejaden zeigten da schon mehr, wenn auch sie ziemlich herumeierten. Jupiter stand noch zu tief, um ihn aufs Korn zu nehmen. Die Bedingungen hatten sich nicht gerade gebessert.
Werner wartete den Gasriesen nicht mehr ab und auch ich dachte schon ans abbauen, wollte ihn aber doch noch beobachten. Kaum war Jupiter über den Bäumen, holte ich ihn ins Okular. Was sich zeigte, war das reinste Grauen. Bei Jupiter waren die Wolkenbänder kaum zu erkennen und obwohl alle vier Monde vor dem Gasriesen sprichwörtlich herumtanzen hätten müßen, war Ganymed, der ihm am nächsten stand, nicht zu erkennen. Er war quasi eins mit Jupiter und vergrößern hatte keinen Sinn. Io stand, wie Ganymed rechts, Kallisto und Europa links. Allesamt als kleine Lichtpatzen.
Wieder zogen wir uns in die Hütte zurück, plauderten ein wenig und schauten was wir uns noch reinziehen könnten. Anbieten tat sich genug, nur was lohnt sich bei den Bedingungen. Wir liesen uns Zeit und als wir uns wieder raus wagten, stand Jupiter hoch genug, um ihn nochmal vor die Linse zu holen.
Geändert hatte sich nicht wirklich viel. Das Seeing war geringfügig besser, die Monde Jupiters sahen aber trotzdem wie ausgekotzte Fleischbällchen aus. Von Orion lugten die ersten Sterne über die Bäume, das Sommerdreieck war schon teilweise verschwunden, Perseus und die Cassiopeia standen im Zenit.
Ich holte uns nochmal h/chsi vom Himmel und auch Andrea hatte sie rasch in ihrem Dobson. Wir beschloßen nun, nur noch mit dem Dobson zu schaun, allein um Andrea mal das suchen nach einem bestimmten Objekt zu zeigen. Ich baute mein Teleskop ab und verfrachtete es gleich mal ins Auto. Andrea machte es Spaß, auch schwächere Objekte mal selber aufzuspüren. Und so suchte sie uns erst mal M31, dann M15, den Kugelhaufen im Pegasus, M39, ein offener im Schwan, auch wenn er schon tief stand, Albireo, Andreas Lieblingsdoppelstern, streiften durch die Hyaden und holte mir, als er hoch genug stand, den Orionnebel vor den Spiegel. Die Trapetzsterne waren zwar nicht zu trennen, aber der Nebel selber war herrlich. Für den Abschluß nahm sie noch mal Jupiter aufs Korn, der war aber, trotz der Höhe, noch immer nicht lohnend.
Wow, jetzt war tatsächlich noch eine ganze Stunde vergangen, es war schon fast halb drei. Müde packten wir zusammen und begaben uns auf den Heimweg.
Solch schlechte Bedingungen hatte ich, soweit ich mich zurückerinnern kann, noch nie. Beteiligt Beobachtern mögen mir verzeihen, daß dieser Bericht mit so wenig Begeisterung wie nie geschrieben wurde, aber es läßt sich nicht leugnen, daß während des Schreibens der Frust meine Gedanken daran durchtränkte. Dennoch hielten wir überraschend lange durch. Ob es nun die nun doch klare Nacht war, oder die Freude von Andrea, manche Objekte doch endlich mal selber gefunden zu haben, etwas besonderes hatte der Abend doch und wenn es nur die Tatsache ist, jemanden etwas gezeigt zu haben, was er noch nie zuvor gesehen hatte.
Andrea beobachtete mit ihrem Dobson 1200/200
Werner hatte das Vereins Mead 2500/25 aufgebaut
und ich beobachtete mit meinem Fh 102/1000