Beobachtungsbericht vom 8. Juni 2013
Verfasst: 19.06.2013, 21:23
Es war wieder mal eine der Situationen, wo man nicht weiß, wo man beobachten soll. Wird das Wetter rechtzeitig gut genug, um auf die Alm zu fahren oder sollte ich auf einem Plätzchen in der Nähe meine Zelte aufschlagen um unser Universum zu beobachten.
Schon am Vormittag schickte ich ein SMS aus und am Abend einigten wir uns auf einen Beobachtungsplatz, der Haberg bei Steinakirchen. Sicher zugesagt hatte mir zwar niemand, aber am Ende waren wir zu viert.
Ich war etwas zu früh da, baute auf und mußte noch eine ganze Weile warten, bis es dunkel genug war um was aufs Korn zu nehmen. Arkturus zeigte sich als erster und irgendwo südlich müßte doch Saturn sichtbar werden. Langsam ließ sich der Ringplanet aus dem dunkler werdenden Himmel rauskitzeln und sofort nahm ich ihn ins Visier. Zu der Zeit war es schon kurz nach halb 10.
Vorerst konnte ich nur einen Mond erkennen. Titan stand links unterhalb von Saturn und allmählich konnte ich auch Rhea, rechts von ihm erkennen. Saturn bildete mit Arkturus und Spica so ziemlich genau einen rechten Winkel, welcher aussah wie ein großes L.
Ich mußte noch eine Weile warten um das nächste Objekt anzusteuern. In der Zwischenzeit lauschte ich ein wenig herum. Die einzigen Geräusche die ich hören konnte war das zirpen unzähliger Grillen, das läuten von Kuhglocken und dazwischen mal ein muuhhhhh. Unterbrochen wurde die „Stille“ zwar immer wieder von vorbeifahrenden Autos und vorüberfliegenden Flugzeugen, aber sonst - herrlich!
Endlich war es dunkel genug, um tiefer ins All vorzudringen. Da mein Blick wieder auf Arkturus fiel, dachte ich mir, da könnte ich mir doch gleich mal M3 in den Jagdhunden vom Himmel holen. Es kam zwar etwas schwach, aber doch schön rüber.
Das war die Zeit, wo Roman eintrudelte. Er war erst bei Michael, um sich irgendein Teil abzuholen. Sofort baute er sein Gerät neben dem meinen auf und mußte feststellen, daß er seinen Sucher im anderen Koffer vergessen hatte und der war zu Hause.
M51, ebenfalls in den Jagdshunden, war der nächste Kanditat. Der Weg zu der Galaxie war aber nicht so einfach, denn wieder mal stand sie fast im Zenit, aber eben nur fast. Ich mußte zwar umschlagen, aber ich bekam sie diesmal zu Gesicht. Leider war es noch etwas zu hell, um sie besser erkennen zu können, aber immerhin.
Als nächstes suchte ich mir etwas, daß schon etwas kräftiger leuchtete. Der Kugelhaufen M13 im Herkules war dafür genau der richtige. Der zeigte sich aber etwas später, bei einem Teleskopvergleich, besser.
In der Zwischenzeit waren wir schon zu dritt. Michael war auch schon da und er wollte sich diesmal Saturn vornehmen. Durch sein Teleskop konnte man 5 Monde erkennen. Bei ihm war oberhalb von Titan, Thethys zu sehen und zwischen Saturn und Rhea, Dione. Etwas weiter draußen, oberhalb von Titan und Tethys, Japetus.
Irgendwann rief Gerald an und meinte, daß er in 20 Minuten auch da sei. Was das bedeutet, wußten wir. Aber er war tatsächlich bald bei uns. Bewaffnet war er nur mit einer drehbaren Sternkarte. Er wollte auch nur Sternbilder suchen.
Kurz darauf starteten wir unseren Teleskopvergleich an Hand von M13. Es war inzwischen dunkel genug, um auch bei mir im 4 Zöller im inneren des Haufens Einzelsterne zu erkennen. Bei Romans Gerät, mit 5 Zoll Öffnung, war schon wesentlich mehr zu sehen, aber nur in Michaels 6 Zoll Refraktor war der Kugelhaufen bis ins Zentrum aufzulösen.
Um die Zeit flog völlig unerwartet die ISS drüber. Ich meine damit, keiner wußte, daß sie auftauchen würde. Michael bemerkte sie und was ungewöhnlich war, sie flog nördlich von uns vorüber, ja sie bedeckte fast den Polarstern. Bis dahin hatte ich sie maximal im Zenit gesehen oder etwas nördlich davon, aber das war Premiere.
Irgendwer kam dann auf NGC 6543, dem Katzenaugennebel im Drachen. Ich weiß nicht mehr, war es Michael oder Gerald. Roman lag zu der Zeit schon auf einer Decke und, keine Ahnung, suchte den Himmel nach Sternen ab??!!
Auch ich machte mich auf die Suche nach dem planetarischen Nebel und biss mir an ihm die Zähne aus. Ich wußte zwar, wo er zu finden ist, konnte ihn aber nicht entdecken. Vielleicht hab ich aber einfach nur drüber geschaut. Michael hatte ihn schließlich und das bei gut 100 facher Vergrößerung. Sehr groß war er da nicht gerade. Ich klemmte also das 8mm Okular rein, konnte ihn aber dennoch nicht finden und gab schließlich auf.
Wir plauderten noch eine ganze Weile und schließlich war ich wieder alleine. Ich widmete mich wieder altbekannten und holte mir den Ringnebel rein. Der sah diesmal viel besser aus, als vor einem Monat auf der Alm. Auch Epsilon Lyra war schön zu trennen, womit wir bei den Sichtbedingungen wären. Das Seeing bekommt diesmal eine gute 2. Die Grenzgröße lag bei ca. 5,5 mag, es hatte +15° und es wehte nur ein leichtes Lüftchen.
Danach machte ich mich auf die Suche nach NGC 5897, einem Kugelsternhaufen in der Waage. Ich hab keine Ahnung, wie ich gerade auf diesen Kugelhaufen gekommen bin. Wahrscheinlich hat mich irgendein Bild oder Bericht im Forum oder sonstwo auf ihn aufmerksam gemacht. Auf jeden Fall setzte ich ihn auf meine Wunschliste und diesmal wollte ich in abhacken, wollte aber nur. Ich suchte eine ganze Weile nach dem Objekt meiner Begierde. Eigentlich sollte es ganz leicht zu finden sein. Er steht quasi im rechten Winkel von Zuben el dschenubi und Sigma Libra. Dennoch biss ich mir auch an ihm die Zähne aus. Irgendwann holte ich mir M4 im Skorpion rein, um einen Vergleich zu haben. Ups, der war schon nicht der hellste, obwohl fast drei Größenklassen heller. Naja, das gab mir auf jeden Fall mal die Gewissheit, diesen Haufen vorerst mal zu vergessen.
Eigentlich wollte ich nun mit dem Teleskop einen Streifzug durch die Milchstraße starten. Lagunen- und Trifidnebel hatte ich schon im Visier. Sie waren beide ein wahrer Augenschmaus, dennoch überlegte ich es mir anders und baute ab. Stattdessen schnappte ich meinen Feldstecher, setzte mich auf meinen Champingsessel und startete damit meinen Spaziergang.
Wieder begann ich bei den beiden Nebeln, welche auch im Feldstecher eine gute Figur machten. Langsam wanderte ich höher über die kleine Sagittariuswolke, M25 und M18 zum Omeganebel. Hier verließ ich den Schützen und wanderte weiter zum Adlernebel in der Schlange und über die Grenze in das Schild und damit zur gleichnamigen Wolke an deren östlichen Außenbezirke der Wildentenhaufen mir ins Auge leuchtete, fabelhaft.
Danach machte ich einen großen Sprung in den Schwan im Bereich von Deneb. Ganz blass konnte ich da den Nordamerikanebel erkennen. Diese Region werd ich mir aber auf der Alm nochmal vornehmen. Auf wen ich nicht geachtet habe, war der Hantelnebel. Dafür stach mir sofort der Kleiderbügel ins Auge, der, wie M27, ebenfalls im Füchschen liegt.
Für den Abschluß nahm ich mir nochmal die Region zwischen Schild und Schützen vor. Aus irgendeinem Grund schwenkte ich vom Adlernebel senkrecht hinunter und da fiel mir noch ein ominöses Objekt auf, das ich nicht gleich identifizieren konnte. Aber ein Blick in den Atlas verriet mir, daß es sich um den Kugelsternhaufen M22 im Schützen handelt. Für den Abschluß drehte ich mich um und nahm den Comahaufen ins Visier. Welch schönes Abschlußobjekt für einen Streifzug über den nächtlichen Himmel und schon war ich mir sicher, daß ich einen solchen bald wiederholen muß.
Kurz nach 1 Uhr packte ich endgültig zusammen. Eigentlich zu früh, aber am nächsten Tag war Vatertag und man weiß ja nie, was einem da erwartet.
Michael beobachtete mit seinem TEC Apo mit 160mm Durchmesser und 1120mm Brennweite,
Roman mit seinem TS Triplet Apo mit 115mm Öffnung und 800mm Brennweite
und ich mit meinem Fh102 mit 1000mm Brennweite und meinem 10x50 Nikon Feldstecher.
Schon am Vormittag schickte ich ein SMS aus und am Abend einigten wir uns auf einen Beobachtungsplatz, der Haberg bei Steinakirchen. Sicher zugesagt hatte mir zwar niemand, aber am Ende waren wir zu viert.
Ich war etwas zu früh da, baute auf und mußte noch eine ganze Weile warten, bis es dunkel genug war um was aufs Korn zu nehmen. Arkturus zeigte sich als erster und irgendwo südlich müßte doch Saturn sichtbar werden. Langsam ließ sich der Ringplanet aus dem dunkler werdenden Himmel rauskitzeln und sofort nahm ich ihn ins Visier. Zu der Zeit war es schon kurz nach halb 10.
Vorerst konnte ich nur einen Mond erkennen. Titan stand links unterhalb von Saturn und allmählich konnte ich auch Rhea, rechts von ihm erkennen. Saturn bildete mit Arkturus und Spica so ziemlich genau einen rechten Winkel, welcher aussah wie ein großes L.
Ich mußte noch eine Weile warten um das nächste Objekt anzusteuern. In der Zwischenzeit lauschte ich ein wenig herum. Die einzigen Geräusche die ich hören konnte war das zirpen unzähliger Grillen, das läuten von Kuhglocken und dazwischen mal ein muuhhhhh. Unterbrochen wurde die „Stille“ zwar immer wieder von vorbeifahrenden Autos und vorüberfliegenden Flugzeugen, aber sonst - herrlich!
Endlich war es dunkel genug, um tiefer ins All vorzudringen. Da mein Blick wieder auf Arkturus fiel, dachte ich mir, da könnte ich mir doch gleich mal M3 in den Jagdhunden vom Himmel holen. Es kam zwar etwas schwach, aber doch schön rüber.
Das war die Zeit, wo Roman eintrudelte. Er war erst bei Michael, um sich irgendein Teil abzuholen. Sofort baute er sein Gerät neben dem meinen auf und mußte feststellen, daß er seinen Sucher im anderen Koffer vergessen hatte und der war zu Hause.
M51, ebenfalls in den Jagdshunden, war der nächste Kanditat. Der Weg zu der Galaxie war aber nicht so einfach, denn wieder mal stand sie fast im Zenit, aber eben nur fast. Ich mußte zwar umschlagen, aber ich bekam sie diesmal zu Gesicht. Leider war es noch etwas zu hell, um sie besser erkennen zu können, aber immerhin.
Als nächstes suchte ich mir etwas, daß schon etwas kräftiger leuchtete. Der Kugelhaufen M13 im Herkules war dafür genau der richtige. Der zeigte sich aber etwas später, bei einem Teleskopvergleich, besser.
In der Zwischenzeit waren wir schon zu dritt. Michael war auch schon da und er wollte sich diesmal Saturn vornehmen. Durch sein Teleskop konnte man 5 Monde erkennen. Bei ihm war oberhalb von Titan, Thethys zu sehen und zwischen Saturn und Rhea, Dione. Etwas weiter draußen, oberhalb von Titan und Tethys, Japetus.
Irgendwann rief Gerald an und meinte, daß er in 20 Minuten auch da sei. Was das bedeutet, wußten wir. Aber er war tatsächlich bald bei uns. Bewaffnet war er nur mit einer drehbaren Sternkarte. Er wollte auch nur Sternbilder suchen.
Kurz darauf starteten wir unseren Teleskopvergleich an Hand von M13. Es war inzwischen dunkel genug, um auch bei mir im 4 Zöller im inneren des Haufens Einzelsterne zu erkennen. Bei Romans Gerät, mit 5 Zoll Öffnung, war schon wesentlich mehr zu sehen, aber nur in Michaels 6 Zoll Refraktor war der Kugelhaufen bis ins Zentrum aufzulösen.
Um die Zeit flog völlig unerwartet die ISS drüber. Ich meine damit, keiner wußte, daß sie auftauchen würde. Michael bemerkte sie und was ungewöhnlich war, sie flog nördlich von uns vorüber, ja sie bedeckte fast den Polarstern. Bis dahin hatte ich sie maximal im Zenit gesehen oder etwas nördlich davon, aber das war Premiere.
Irgendwer kam dann auf NGC 6543, dem Katzenaugennebel im Drachen. Ich weiß nicht mehr, war es Michael oder Gerald. Roman lag zu der Zeit schon auf einer Decke und, keine Ahnung, suchte den Himmel nach Sternen ab??!!
Auch ich machte mich auf die Suche nach dem planetarischen Nebel und biss mir an ihm die Zähne aus. Ich wußte zwar, wo er zu finden ist, konnte ihn aber nicht entdecken. Vielleicht hab ich aber einfach nur drüber geschaut. Michael hatte ihn schließlich und das bei gut 100 facher Vergrößerung. Sehr groß war er da nicht gerade. Ich klemmte also das 8mm Okular rein, konnte ihn aber dennoch nicht finden und gab schließlich auf.
Wir plauderten noch eine ganze Weile und schließlich war ich wieder alleine. Ich widmete mich wieder altbekannten und holte mir den Ringnebel rein. Der sah diesmal viel besser aus, als vor einem Monat auf der Alm. Auch Epsilon Lyra war schön zu trennen, womit wir bei den Sichtbedingungen wären. Das Seeing bekommt diesmal eine gute 2. Die Grenzgröße lag bei ca. 5,5 mag, es hatte +15° und es wehte nur ein leichtes Lüftchen.
Danach machte ich mich auf die Suche nach NGC 5897, einem Kugelsternhaufen in der Waage. Ich hab keine Ahnung, wie ich gerade auf diesen Kugelhaufen gekommen bin. Wahrscheinlich hat mich irgendein Bild oder Bericht im Forum oder sonstwo auf ihn aufmerksam gemacht. Auf jeden Fall setzte ich ihn auf meine Wunschliste und diesmal wollte ich in abhacken, wollte aber nur. Ich suchte eine ganze Weile nach dem Objekt meiner Begierde. Eigentlich sollte es ganz leicht zu finden sein. Er steht quasi im rechten Winkel von Zuben el dschenubi und Sigma Libra. Dennoch biss ich mir auch an ihm die Zähne aus. Irgendwann holte ich mir M4 im Skorpion rein, um einen Vergleich zu haben. Ups, der war schon nicht der hellste, obwohl fast drei Größenklassen heller. Naja, das gab mir auf jeden Fall mal die Gewissheit, diesen Haufen vorerst mal zu vergessen.
Eigentlich wollte ich nun mit dem Teleskop einen Streifzug durch die Milchstraße starten. Lagunen- und Trifidnebel hatte ich schon im Visier. Sie waren beide ein wahrer Augenschmaus, dennoch überlegte ich es mir anders und baute ab. Stattdessen schnappte ich meinen Feldstecher, setzte mich auf meinen Champingsessel und startete damit meinen Spaziergang.
Wieder begann ich bei den beiden Nebeln, welche auch im Feldstecher eine gute Figur machten. Langsam wanderte ich höher über die kleine Sagittariuswolke, M25 und M18 zum Omeganebel. Hier verließ ich den Schützen und wanderte weiter zum Adlernebel in der Schlange und über die Grenze in das Schild und damit zur gleichnamigen Wolke an deren östlichen Außenbezirke der Wildentenhaufen mir ins Auge leuchtete, fabelhaft.
Danach machte ich einen großen Sprung in den Schwan im Bereich von Deneb. Ganz blass konnte ich da den Nordamerikanebel erkennen. Diese Region werd ich mir aber auf der Alm nochmal vornehmen. Auf wen ich nicht geachtet habe, war der Hantelnebel. Dafür stach mir sofort der Kleiderbügel ins Auge, der, wie M27, ebenfalls im Füchschen liegt.
Für den Abschluß nahm ich mir nochmal die Region zwischen Schild und Schützen vor. Aus irgendeinem Grund schwenkte ich vom Adlernebel senkrecht hinunter und da fiel mir noch ein ominöses Objekt auf, das ich nicht gleich identifizieren konnte. Aber ein Blick in den Atlas verriet mir, daß es sich um den Kugelsternhaufen M22 im Schützen handelt. Für den Abschluß drehte ich mich um und nahm den Comahaufen ins Visier. Welch schönes Abschlußobjekt für einen Streifzug über den nächtlichen Himmel und schon war ich mir sicher, daß ich einen solchen bald wiederholen muß.
Kurz nach 1 Uhr packte ich endgültig zusammen. Eigentlich zu früh, aber am nächsten Tag war Vatertag und man weiß ja nie, was einem da erwartet.
Michael beobachtete mit seinem TEC Apo mit 160mm Durchmesser und 1120mm Brennweite,
Roman mit seinem TS Triplet Apo mit 115mm Öffnung und 800mm Brennweite
und ich mit meinem Fh102 mit 1000mm Brennweite und meinem 10x50 Nikon Feldstecher.