Ahoj Forum!
Wie wir alle wissen, beschert uns der Spechtel-Spaß nur dann wirkliche Freude, wenn die Rahmenbedinnungen passen: keine Wolken, keine heißen Wellblechdächer, kein Wind, kein Lichtsmog, etc.pp, kurzum: gutes Seeing.
Einige von euch schreiben bei Ihren Berichten bzw. Fotografien die Höhe und Temperatur auf, bzw. beklagen sich, wenn bei -15° die Baterien streiken
Was mich brennend interessiert: mach Ihr auch Aufzeichnunge über den Luftdruck (in Kombination mit der Temperatur)? Sodaß Ihr schon vor der Beobachtungsnacht wisst: der luftdruck steigt/sinkt, ich werde ein besseres/schlechteres Ergebnis bekommen...?
Der Grund, warum ich das frage: ich habe unlängst einige Seiten darüber gelesen und kam zu folgendem Satz: "Mit abnehmender Temperatur und steigendem Druck wird die Luft dichter und damt die Refraktion größer."
Bislang dachte ich: je kälter desto besser, was aber nicht unbedingt zu stimmen scheint.
Ich bin scho auf eure Erfahrungen gespannt...
LG Clemens
Wetter @ Beobachtung/Astrofotografie
Wetter @ Beobachtung/Astrofotografie
Von fern sieht man's vom Shuttle blinken:
Geh, schickt's und doch a Blattl Schinken!
Geh, schickt's und doch a Blattl Schinken!
Re: Wetter @ Beobachtung/Astrofotografie
Servus Clemens,
Für die Praxis ist der Luftdruck als einzelner Wert allerdings von geringer Bedeutung. Was das Seeing (= Luftunruhe) viel markanter beeinflusst, ist der Wind, also örtlich versetzte und interagierende atmosphärische Dichteschwankungen. Wenn bspw. an Ort A hoher und an Ort B niedriger Luftdruck herrscht, entsteht dazwischen das, was wir gemeinhin Wind nennen. Deshalb kann man pauschal nicht sagen, dass man an Ort B bessere Beobachtungsbedingungen findet, nur weil dort der Luftdruck niedrig ist. Wichtig ist, dass man den Dichteaustausch zwischen den Orten berücksichtigt. Was allerdings schon stimmt, ist, dass - sofern an beiden Orten niedriger Luftdruck herrscht - die Refraktion gering ist, da ja der Wind nicht oder nur in geringem Maße weht.
Der Satz, den du gefunden hast, ist also richtig, wenn er auch stark verkürzt ist und die Zusammenhänge nicht erklärt.
Hoffe, ich konnte helfen.
LG Christian
Eigene Messungen sind nicht notwendig. Seit ein paar Monaten ist ja SkippySky online.Blight hat geschrieben: Was mich brennend interessiert: mach Ihr auch Aufzeichnunge über den Luftdruck (in Kombination mit der Temperatur)? Sodaß Ihr schon vor der Beobachtungsnacht wisst: der luftdruck steigt/sinkt, ich werde ein besseres/schlechteres Ergebnis bekommen...?
Für die Praxis ist der Luftdruck als einzelner Wert allerdings von geringer Bedeutung. Was das Seeing (= Luftunruhe) viel markanter beeinflusst, ist der Wind, also örtlich versetzte und interagierende atmosphärische Dichteschwankungen. Wenn bspw. an Ort A hoher und an Ort B niedriger Luftdruck herrscht, entsteht dazwischen das, was wir gemeinhin Wind nennen. Deshalb kann man pauschal nicht sagen, dass man an Ort B bessere Beobachtungsbedingungen findet, nur weil dort der Luftdruck niedrig ist. Wichtig ist, dass man den Dichteaustausch zwischen den Orten berücksichtigt. Was allerdings schon stimmt, ist, dass - sofern an beiden Orten niedriger Luftdruck herrscht - die Refraktion gering ist, da ja der Wind nicht oder nur in geringem Maße weht.
Der Satz, den du gefunden hast, ist also richtig, wenn er auch stark verkürzt ist und die Zusammenhänge nicht erklärt.
Hoffe, ich konnte helfen.
LG Christian
- Christoph K.
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- Registriert: 11.01.2009, 07:53
- Wohnort: Nord-Steiermark
Hi, Meiner Meinung nach ist das Seeing besser wenns Tagsüber bewölkt ist und erst am abend klar wird. Wenn sich am Tag der Boden nicht so stark aufheizen kann, dann wird Abends auch nicht soviel Hitze wieder abgegeben. Ich denke mal ausschlaggebend ist eher die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht, weil das Flackern kommt ja eigentlich von der unterschiedlichen Dichte welche Warm- und Kaltluft aufweisen (und sich entsprechend vermischen).
lg. Christoph
lg. Christoph
Wish you a starry night!