Liebe Astrofreunde,
da ich zur Zeit die 7. Klasse (11. Schulstufe) und dieses Jahr beginne ich mit meiner VWA. Mein Thema sind Exoplaneten und unter anderem wie man eben diese nachweist. In einem Interstellarum (Ausgabe 88) stand, dass man durch die Lichtschwankungen Exoplaneten (z.B. HD189733b) schon mit 3 Zoll Teleskopen nachweisen kann. Nun ist meine Frage ob jemand schon Erfahrung in diesem Bereich gemacht hat und mir eventuell auch dabei helfen kann, da ich nicht über die technischen Hilfsmittel (also geeignete Kamera, gute Montierung) verfüge. Ich selbst habe nur einen 72 mm Apochromat von Lacerta, eine EQ3 Goto Montierung. Ich danke schon einmal für jede Rückmeldung und Hilfestellung.
Mit lieben Grüßen,
Johannes Müllauer
Messung der Lichtschwankung bei Exoplaneten
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Re: Messung der Lichtschwankung bei Exoplaneten
Schön, dass ich nicht das einzige junge Forenmitglied bin!
Ich selbst habe mich in meiner VWA auch mit der Astrometrie beschäftigt. Ist an sich nicht schwierig, das Program FITSmag kann ich hierfür absolut empfehlen, Programme wie Muniwin tuns aber auch leicht. Wichtig ist, dass du dir einen Stern suchst, welcher keine zu kleine Amplitude hat. Denn, wenn die Amplitude kleiner ist, als das Rauschen das dir dein Sensor erzeugt dann bekommst du natürlich kein Ergebnis raus. Wichtig ist auch, dass du eine SW-Kamera verwendest, da du dir bei einer Farbkamera nicht wirklich sicher sein kannst, ob und wie genau der Grünfilter des Bayer Patterns mit dem Johnson V Filter übereinstimmt. Danach machst du einfach Fotos von dem Stern, bei dem du den Exoplaneten nachweisen willst und wertest diese dann aus. Sei aber darauf vorbereitet, dass das garnicht einfach ist und du sicher Rückschläge erleiden wirst. Dafür ist die Freude umso größer, wenn du es schaffst eine Helligkeitsdifferenz nachzuweisen. Das Observing Manual der AAVSO ist wirklich sehr informativ, ich kann dir nur nahelegen, das mal zu lesen. Link: https://www.aavso.org/dslr-observing-manual (für die DSLR, gibts natürlich auch für CCDs)
Ich hoffe ich konnte etwas helfen, bei Fragen, nur her damit!
Liebe Grüße,
Othmar Ortner
Ich selbst habe mich in meiner VWA auch mit der Astrometrie beschäftigt. Ist an sich nicht schwierig, das Program FITSmag kann ich hierfür absolut empfehlen, Programme wie Muniwin tuns aber auch leicht. Wichtig ist, dass du dir einen Stern suchst, welcher keine zu kleine Amplitude hat. Denn, wenn die Amplitude kleiner ist, als das Rauschen das dir dein Sensor erzeugt dann bekommst du natürlich kein Ergebnis raus. Wichtig ist auch, dass du eine SW-Kamera verwendest, da du dir bei einer Farbkamera nicht wirklich sicher sein kannst, ob und wie genau der Grünfilter des Bayer Patterns mit dem Johnson V Filter übereinstimmt. Danach machst du einfach Fotos von dem Stern, bei dem du den Exoplaneten nachweisen willst und wertest diese dann aus. Sei aber darauf vorbereitet, dass das garnicht einfach ist und du sicher Rückschläge erleiden wirst. Dafür ist die Freude umso größer, wenn du es schaffst eine Helligkeitsdifferenz nachzuweisen. Das Observing Manual der AAVSO ist wirklich sehr informativ, ich kann dir nur nahelegen, das mal zu lesen. Link: https://www.aavso.org/dslr-observing-manual (für die DSLR, gibts natürlich auch für CCDs)
Ich hoffe ich konnte etwas helfen, bei Fragen, nur her damit!
Liebe Grüße,
Othmar Ortner
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Re: Messung der Lichtschwankung bei Exoplaneten
Hallo Johannes,
mit Lichtkurven und Bedeckungssternen wie Algol (Beta Persei) hab ich schon viele Erfahrungen gemacht. Mit einem Objektiv f=50mm bzw. f=75mm ist eine Genauigkeit von bis zu 0,01mag erreichbar. Exoplaneten verlangen aber nochmals größere Genauigkeit in der Lichtmessung und das ist nicht so einfach. Es ist auch weniger das Teleskop als die Erdatmosphäre die hier Grenzen setzt. Ich beobachte am Stadtrand von Wien und da ist die Luft eben nicht so klar wie auf einer Bergsternwarte.
Vielleicht hilft Dir dieser Beitrag weiter:
http://www.wissenschaft-schulen.de/sixc ... kurven.pdf
Auch die Amateur-Beobachtungen von Christian Buil sind interessant:
http://www.astrosurf.com/buil/extrasolar/obs.htm
Du musst auch nicht selbst beobachten sondern kannst Satellitendaten von Kepler und Corot per "Data Mining" auswerten:
http://exoplanetarchive.ipac.caltech.edu/
Viele Grüße
Wolfgang
mit Lichtkurven und Bedeckungssternen wie Algol (Beta Persei) hab ich schon viele Erfahrungen gemacht. Mit einem Objektiv f=50mm bzw. f=75mm ist eine Genauigkeit von bis zu 0,01mag erreichbar. Exoplaneten verlangen aber nochmals größere Genauigkeit in der Lichtmessung und das ist nicht so einfach. Es ist auch weniger das Teleskop als die Erdatmosphäre die hier Grenzen setzt. Ich beobachte am Stadtrand von Wien und da ist die Luft eben nicht so klar wie auf einer Bergsternwarte.
Vielleicht hilft Dir dieser Beitrag weiter:
http://www.wissenschaft-schulen.de/sixc ... kurven.pdf
Auch die Amateur-Beobachtungen von Christian Buil sind interessant:
http://www.astrosurf.com/buil/extrasolar/obs.htm
Du musst auch nicht selbst beobachten sondern kannst Satellitendaten von Kepler und Corot per "Data Mining" auswerten:
http://exoplanetarchive.ipac.caltech.edu/
Viele Grüße
Wolfgang
Re: Messung der Lichtschwankung bei Exoplaneten
Ich bedanke mich schon einmal für die hilfreichen Antworten, die Artikel sind sehr aufschlussreich gewesen. Dennoch wollte ich fragen ob jemand mir dabei helfen könnte das ganze aufzuzeichnen, da ich eben nur ein kleines Teleskop und keine geeignete Kamera besitze.
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Müllauer
Mit freundlichen Grüßen,
Johannes Müllauer