Celestron Nexstar 8 SE

Was Du schon immer wissen wolltest, aber bisher nicht zu fragen wagtest...
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rorma
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Celestron Nexstar 8 SE

Beitrag von rorma »

Hallo Leute,


nach langer Abstinenz von der Astronomie hats mich wieder voll erwischt und wie es der Zufall so will hätte ich die Chance günstig ein Celestron Nexstar 8 SE zu erstehen.

Da ich einiges über dieses Teleskop gelesen habe bin ich mir jetzt völlig unschlüssig was ich machen soll.

Mir wäre es lieber ihr könntet mir eure Meinungen dazu sagen bzw. vielleicht auch raten was sinnvoller wäre.

Meine Ambitionen gehen in Richtung Astrofotographie, aber vorerst will ich mich natürlich wieder ordentlichst am Nachthimmel zurechtfinden.

Freue mich über eure Meinungen.

HG aus Wals

Robert
"Erwarten Sie nicht, beim Schauen schon zu sehen. Sehen ist eine Kunst, die erlernt werden muss!"
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tommy_nawratil
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Beitrag von tommy_nawratil »

hallo Robert,

ah ich kenn das Motto: "Allein durch Schauen kann man eine Menge sehen!"

Ein C8 auf SE kann ganz nett sein, die Monti hat einfaches 3-Objekte einnorden ohne dass der Anwender was wissen muss.
Ein Schmidt-Cassegrain ist optisch ein Kompromiss-Teleskop, sein Hauptvorteil ist dass es kurz ist. Durch den grossen Fangspiegel wirkt es bei hoher Vergrösserung leicht weichgezeichnet, und für richtige Weitfeldbeobachtung ist es zu lang (ein C8 hat 2m Brennweite, f/10).
Als geschlossenes System wirkt es wie eine Thermosflasche und kühlt nur sehr langsam aus. Manche Leute umwickeln es mit was isolierendem.

Die Optik ist oft nicht perfekt weil die Form der Schmidtplatte nicht leicht richtig glatt hinzukriegen ist. Aber es gibt auch gute. Auf jeden Fall vor dem Kauf einen Stern bei hoher Vergrösserung anschauen und etwas unscharf stellen (in der Mitte des Gesichtsfeldes). Ist der Stern dann rund? Kann auch an der Justage liegen wenn er etwas ausbricht, oder am Temperaturunterschied. Wenn du hin und her fokussierst, und auf beiden Seiten des Fokus ein halbwegs ähnlich aussehendes Stern-Ringerl erhältst, dann ist die Optik vermutlich brauchbar.

Wenn man von allem optischen für und wider absieht, kann man mit so einem Gerät eine Menge Freude haben. Nur für Astrofotografie ist es nicht gut geeignet, erstmal die SE Montierug nicht, und das C8 mit seiner langen Brennweite ist auch schwierig genau nachzuführen.

lg Tommy
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rorma
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Beitrag von rorma »

Hallo Tommy,


danke für deine Antwort, hast mir damit schon einige Unklarheiten beseitigt und gut erklärt.

Ich werde mich dann um eine für den Anfang andere aber nicht ganz teure Lösung entscheiden.
Da mich halt der "Astrovirus" wieder total befallen hat, werde ich weiter suchen, werde wahrscheinlich noch das eine oder andere Mal lästig sein müssen im Forum :oops: .

Da ich im Frühjahr mit dem Bau eines Observatoriums :) (klingt gut - wird aber nur eine umgebaute Gartenhütte mit Rolldach) beginnen werde, möchte ich halt dann doch eine halbwegs akzeptable Lösung finden.


lg Robert
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Hi Robert

Ach baust du auch 2010 eine Sternwarte? Umgebaute Gartenhütte klingt gut. Bei mir wirds halt ein umgebauter Misthaufen XD. (Siehe Smalltalk...)

lg. Christoph
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rorma
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Beitrag von rorma »

:D
Hallo Christoph, obs du es glaubst oder nicht mein Gartenhausobsi steht auch auf einer ehemaligen Klärgrube :D

Hoffe wir werden die Baufortschritte dann im Forum vorzeigen können, außer die Hütte versinkt in der Grube :wink:

Möchte dir noch einen tollen Link schicken, da hole ich mir schon seit einiger Zeit Appetit auf ein Observatorium, vielleicht kenntst du diesen Linke noch nicht - ich find ihn klasse.

HG Robert

http://obs.nineplanets.org/obs/obslist.html
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Christoph K.
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Beitrag von Christoph K. »

Hi Robert

Danke für den Link, der ist super.

Bin auf das Vibrationsverhalten deines Teleskops gespannt, wenn unterm Boden ein Hohlraum ist. Ich mach mir schon bei meinem Entwurf sorgen, wobei wenn ich eine Betonsäule bis unter kurz die Montierung raufziehe, ist die sicher nicht annähernd so schwingungsgefährdet wie Dünnwandiges Stahlrohr, das vom Boden bis zur Montierung reicht. Wahrscheinlich wird die sogar alles 'schlucken'... Bis auf so ein Erdbeben (3,4) was es bei uns vor ein paar Monaten mal gab XD.

lg. Christoph
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rorma
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Beitrag von rorma »

Lieber Christoph,


möchte dich kurz etwas fragen, wie stehst du zu einem Dobson? z.b. 12" Zöller.
Möchte mir zunächst als Übergang für meinen ernsthaften Neuanfang einen zulegen.
Was wäre bei so einem Gerät zu berücksichtigen, gibts welche die man unbedingt meiden sollte?
Wie sind Deep Sky Objekte z.B. ab einer 12" Öffnung zu sehen?


Falls du keine Erfahrung damit hast, kennst du jemanden im Forum der sich mit diesen Geräten beschäftigt?

LG aus Wals/Sbg.

Robert
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markusblauensteiner
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Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Robert,
ich bin mal so frech und antworte dir! :oops:
Ich hab ein 10" Dobson und bin sehr zufrieden mit der Ausbeute an Deep-Sky-Objekten. Meins "geht" bis ca. 13,5 mag, und in diesem Bereich gibts doch schon einiges zu beobachten. Mit 12" Zoll aufwärts bist du dann sicher jahrelang beschäftigt!
Wenn du später astrofotografische Ambitionen (mit diesem Gerät) hast, sei dir bewusst, dass eine Montierung für 12" oder mehr sehr viel kostet (z.B. Losmandy Titan oder so was in die Richtung).

Sollte der Dobson später zum Fotografieren verwendet werden, würde ich dir bei der Größe zu einem STABILEN Gitterrohrdobson raten, die sind doch wesentlich leichter als ein Volltubus und belasten die Montierung nicht so sehr- denn ein Newton mit +1,5m Baulänge übt schon gewaltige Hebelkräfte aus !

Ich weiß nicht, ob du vor hast mit 12" oder mehr zu fotografieren, aber wenn du dir in der Größe einen qualitativ hochwertigen Dobson zulegst und eine Fototaugliche Montierung kommst du auf einen Preis um den du bei 6" Öffnung die ganze Fotoausrüstung gleich mitkaufen kannst!

Dobson zum Üben und später Tausch gegen kleineres Fotoequipment wäre natürlich auch ein Weg!

LG, Markus
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rorma
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Beitrag von rorma »

Hi Markus,


nö bist überhaupt nicht frech, freue mich sehr über jegliche Infos und im Speziellen über deine prompte Antwort.

Du hast mir da einiges zum Denken aufgegeben, z.B. mit den Kosten.
Ich hatte vor, mir vorerst einmal einen Dobson zuzulegen (habe derzeit ein 1986er Kaufhausnewton) um die visuelle Beobachtung vorerst einmal zu forcieren.
Naja der Gedanke später dies einmal zu montieren und auch für die Fotografie zu verwenden war schon da, da ich 2010 den Bau einer kleinen Sternwarte beginne (Gartenhäuschen mit Rolldach), aber du hast mir sozusagen auch die andere Seite aufgezeigt.
Wenn man eine fototaugliche Ausrüstung 6" usw. fast zum gleichen Preis bekommt ist das natürlich auch eine gewisse Überlegung wert.

Fotografierst du auch mit dem Dobson - übrigens guter Spitzname - dicke Berta :D

Was hat dich auf den Dobson gebracht?

Zusammenfassend:

Vorerst möchte ich wieder ausgiebige visuelle Beobachtungen durchführen um mich a) wieder am Himmel zurecht zu finden und b) dabei auch halbwegs eine gute Ausbeute an Deep Sky Objekten zu haben und entspannt beobachten zu können.

Später sprich in 2-3 Jahren möchte ich dann auch mit der Astrofotografie beginnen, wobei mir noch nicht klar ist, was dann alles auf mich zukommt preislich bzw. auch gerätemäßig.
Aber da hoffe ich natürlich auf euch im Forum um Hilfestellung welche hier ja sowieso toll klappt.


Herzliche Grüße aus Wals/Sbg. + wish you a stary night

Robert
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markusblauensteiner
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Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Robert,
ich habe mir einen Dobson gekauft, weil sie fürs erste viel Öffnung für wenig Geld bieten, ich also visuell einige Zeit beschäftigt bin, was es mir ermöglicht, wieder was zusammenzusparen.
Außerdem lässt er sich leicht transportieren und justieren.

Als nächstes werd ich mir eine stabile Montierung zulegen, die den 10" visuell trägt (wahscheinlich EQ-6 o.Ä.), und weiterspechteln.
Wenn sichs Sparschwein wieder erholt hat, kommt dann ein kleineres Rohr (welches die Monti dann auch fototechnisch trägt) + Fotoausrüstung.
Dann kann ich fotografieren, und, wenn ich dazu nicht motiviert bin, mit dem größeren Rohr beobachten.
Dieser Weg nimmt natürlich einige Zeit in Anspruch (abhängig vom Einkommen :cry: ), vermeidet allerdings weitgehend Kompromisse (ich kauf mir halt dann was g`scheits, wenn ich das Geld dafür habe).

Ich möchte übrigens mit Webcamaufnahmen anfangen, wenn mir mal eine günstige in die Hände fällt - ist zwar mit einem Dobs nicht einfach, geht aber.....

Wenn ich eine Sternwarte im Garten HÄTTE (hab nicht mal nen Garten :? ), würde ich schön stabiles Equipment nehmen und auf eine hochwertige Ausstattung Wert legen - die kann ja mit der Zeit wachsen!

LG, Markus
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rorma
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Beitrag von rorma »

Hallo Markus,

tja mit der Anschaffung von wirklich hochwertigem Gerät ist halt auch so ne Sache, da ich für das Observatorium (Gartenhaus, Fundament - ich bau es jetzt doch nicht auf der alten Klärgrube :shock: und sonstiges wird schon mal gut 2.000 Europäer kosten. Aber dein Weg wie du Ihn beschrieben hast ist sicherlich nicht so falsch, das Sparschwein muss sich bei einem Haussanierer wie mich :( auch manchmal ganz schön erholen.

Noch eine Frage wie stellen sich z.B. Galaxien, Nebel usw. in deinem Dobson dar, wie detailreich sind die Eindrücke bei einem 10" er?

Die Idee einen Dobson zuzulegen und ihn später auf einer stabilen Montierung zu plazieren ist nicht schlecht.

Aber natürlich möchte ich mir halt auch etwas halbwegs Gscheites zulegen und natürlich für später auch die Astrofotografie nicht aus den Augen verlieren. Vielleicht wird ja einmal von den Forumsmitgliedern etwas gebrauchtes angeboten.

CS Robert
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markusblauensteiner
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Beitrag von markusblauensteiner »

Hallo Robert,
ich versteh dich voll und ganz, es gäbe so viel Astrozeugs, das ich mir gern kaufen würde, aber wenn ich auf mein Gehalt als zukünftiger Polizeischüler schaue, dann..... :(

Ich finde, je mehr Astrokram man für wenig Geld kauft, desto größer wird der Kompromiss, den man eingeht, deshalb finde ich langsames, aber gesundes und überlegtes Wachstum am Besten, wie in der Wirtschaft! :D
*haha, Schlaumeier sein tu!* :D

Außer es braucht mal einer Beratung, der sagt:"Ich hätte da 10.000 Euro zu verjubeln!", dem kann prompt geholfen werden! :D :D :D

Deshalb wird bei mir auch mal ein 6" o.Ä. zum Fotografieren kommen, denn 5.000 u. mehr nur für eine Montierung für den 10" hab ich leider nicht..... :?
Zum visuellen Anblick:
1: die meisten Messier-Objekte sind eindrucksvoll u. detailreich (natürlich schwarz-weiß), besonders zu erwähnen wären:
Andromedagalaxie: füllt das ganze Übersichtsokular aus, Spiralarme und Staubbänder sind sichtbar.
Triangulum-Galaxie M 33: Bei guten Bedingungen sind ebenfalls Spiralarme sichtbar, in diesen dann leichte "Knoten", die die Sternenstehungsgebiete darstellen.
Orionnnebel: bei hoher Vergrößerung entsteht fast ein 3-D Eindruck, unglaublich detailreich.
Schleier-/Cirrusnebel: auch er zerfällt mit UHC-Filter in feinste Filamente, auch ohne Filter sehr beeindruckend.
Große Kugelsternhaufen werden großteils aufgelöst, auch die Planeten zeigen sehr vilele Details.

Ich bin meist auf der "Jagd "nach Glaxien an der Wahrnehmungsgrenze, so um die 13,5 mag, dort ists mit Details natürlich vorbei, man erkennt, dass das Objekt eine Galaxie ist und ihre Lage im Raum, mehr aber schon nicht.....
Da muss ich zugeben, dass das Aufsuchen solcher Objekte, vor allem in Zenitnähe, mit dem Dobs schon manchmal nervig ist, da man die Objekte im Sucher natürlich nicht sieht, sich das Kreuz verrenkt beim Kriechen unter den Sucher, und sich vorher überlgen sollte, in welche Richtung man das Teleskop drehen muss, da das Sucherbild ja verkehrt ist......

Hat man aber was gefunden, ist ein tolles Gefühl, so: "Ha , hab ich dich, du......"

Wenn du dir 12" zulegen willst, werden die Eindrücke wahrscheinlich noch besser, obwohl man das teleskopische Sehen auch erst lernen muss.

In anderen Foren gibts größere Gebrauchtmärkte als hier, ich schick dir die Adressen per PN.

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