Hilfe!!

Was Du schon immer wissen wolltest, aber bisher nicht zu fragen wagtest...
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darthvader
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Hilfe!!

Beitrag von darthvader »

An alle erfahrenen Spechtler unter Euch.
Trotz Starpointer, Sternkarten und EQ 5 habe ich irrsinnige Schwierigkeiten mit dem Auffinden der Objekte. :cry:
Nach meinem first light im Februar, bei dem ich hauptsächlich die bekannten Kugelsternhaufen beobachtet hatte (siehe Beobachtungsbericht) war ich guter Dinge, aber seit gestern (30.03.2008) bin ich wieder voll demoralisiert.
Meine Ergebnisse an den Galaxien im Leo waren gestern gleich null.

Die Montierung war exakt nach Norden ausgerichtet (Polaris angepeilt, Gradeinteilung 90). Als ich dann das Objekt meiner Begierde suchte (Dekl. eingestellt und über die R.A. achse gesucht), war schon im Starpointer bei einfachen Objekten zu erkennen, dass die Gradeinteilung nicht mehr stimmen konnte. Mögliche Ursache, in der Beschreibung der EQ5 steht, dass der Gradeinteilungsring vom Werk mit 90 Grad voreingestellt ist, der Ring auf meiner Montierung lässt sich aber verdrehen!

Im Leo nahm ich einige Flecken war, ich war mir aber nicht sicher ob das die gesuchten Galaxien waren. Möglicherweise war auch das schlechte seeing daran schuld, denn z.B. beim Saturn war bei 200 fach einfach schluß (konnte nicht mehr scharf gestellt werden). Sind Galaxien so lichtschwach, dass sie bei geringen Umgebungslicht trotz der einigermaßen großen Öffnung nicht mehr gesehen werden können??

Bin für jeden Rat dankbar!!!

Ein verzweifelter Andreas :(

Ausrüstung:

Skywatcher Newton 200/1000 auf EQ5
35 mm 2´´ Apex
25 mm Plössl
10 mm Plössl
7 mm Planetary
2x Barlow, UHC Filter
Sternkarten von Lajos
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kilo
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Beitrag von kilo »

Hallo Andreas!

Laß den Kopf nicht hängen!

Die Fleckchen werden es wohl gewesen sein, vor allem, wenn, wie Du sagst, das Seeing schlecht war und zusätzlich Umgebungslicht die Beobachtung störte.
Ein wirklich dunkler Himmel ist bei Galaxien immer hilfreich.


Ich kenne die EQ-5 nicht und kann Dir bei Deinem Problem leider nicht helfen. Denke aber, daß bald einer unserer "Profis" Dir mit Rat zur Seite stehen wird. :D
Grüße Robert
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herwig
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Beitrag von herwig »

Hallo Andres!

Ich kann deinen Frust gut verstehen, habe auch immense Schwierigkeiten beim visuellen Einstellen. Gerade Galaxien sind wenn Du keinen dunklen Himmel hast,fast nicht findbar. Ich bin mittlerweile Goto-verwöhnt und habe in meiner ersten Goto-Nacht mehr Objekte gesehen, als in allen Nächten vorher.
Starhopping etc. ist Dir sicher ein Begriff, aber nimm Dir einfache Objekte vor. Auch das Erkennen will trainiert sein. Man muß wissen, was man sehen kann und soll, sonst schaut man drüber.

Zur Einstellungsthematik: Ich weiß nicht, wie die Konstruktion bei der eq5 ist, bei meiner EQ6 ist jedenfalls folgende Situation. Wenn man manuell die Koordinaten an einem bekannten Objekt an den Teilkreisen sozusagen geeicht hat und die Monti gut ausgerichtet ist, dann kann man über manuelle!!! Verstellung das Zielobjekt versuchen einzustellen. Sobald Du motorisch verstellst, geht der RA-Teilkreis NICHT mit!

Also jedes Schwenken mit dem Motor verstellt die Eichung der Koordinaten.

Vielleicht hilft Dir das weiter.
Goto ist eine feine Sache, aber natürlich "Warmduscher-Astronomie", ist mir schon bewusst :wink: und natürlich auch eine Kostenfrage.

lg Herwig
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herbraab
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Beitrag von herbraab »

Hallo Andreas,

im Burgenland gibt's ja zahlreiche aktive Amateurastronomen, vielleicht schliesst Du Dich da einmal bei einer Beobachtung an. Erstens kannst Du dann den "alten Hasen" beim Einstellen der Himmelsobjekte zusehen, wie das so geht, und welche Methoden sie verwenden (Suchfernrohr, Telrad, Starpointer), und andererseits kannst Du dann sehen, wie die Objekte ausschauen und was Du erwarten kannst, ohne zweifeln zu müssen, ob das denn wirklich das richtige Objekt ist...

Ich selbst stelle eigentlich nie mit Teilkreisen ein, und hab' das auch nie gemacht. Die Teleskope, die ich verwende, haben nicht einmal Teilkreise. .. Der 50cm Spiegel auf der Sternwarte in Linz ist computergesteuert, der 30cm Dobson zu Hause hat das "GoTo des Kleinen Mannes", einen Telrad. :wink: Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du auch nicht mehr mit Teilkreisen arbeiten wollen wirst, wenn Du erst einmal "Deine" Methode gefunden und etwas eingeübt hast.

Zur Frage wegen der lichtschwachen Galaxien und dem Ungebungslicht kann ich nur sagen, dass ich z.B. Galaxien und Nebel mit dem 30cm Dobson unter einem 5,5mag-Himmel schöner sehen kann, als mit dem 50cm Cassegrain auf der Linzer Sternwarte bei einer freiäugigen Grenzgröße von 4,5mag. Diese Objekte leiden wesentlich stärker unter der Lichtverschmutzung, als z.B. Sternhaufen.

Ich wünsche Dir auf jedenfall weiter viel Spass beim Beobachten!

Herbert
lajos
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Beitrag von lajos »

Hallo Andreas!

Als Händler dürfte ich nicht sagen, als Beobachter und Dobsonaut aber schon: Alle Teilkreise, welche kleinere Durchmesser als 30 cm haben, sind eigentlich nur für Dekoration.
Es gibt natürlich Techniken, wo mann die kleinere Teilkreise wohl auch nützen kann: z.B. einen hellen Stern einstellen mit gleichem RA, oder DEC als das gewünschte Objekt, und nachher einen Achse fixieren, mit dem anderen bewegen, usw...

Die Maximale sinnvolle Vergrösserung, welches alltäglich in der Donautal verwendbar ist, ca. 180x. Bei Planetenbeobachtung nütze ich diese "magische 180x" Vergrösserung am meistens, egal ob ich mit meinem 8cm APO, oder mit dem 30-er Dobs beobachte.
darthvader
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Beitrag von darthvader »

Danke für die aufmunternden Worte :D

Herwig-Starhopping ist mir ein Begriff, mit dem Feldstecher kein Problem aber sobald ich mit der Montierung arbeite eine Katastrophe aber Übung macht den Meister.

Herbert-Nach eingehender Info im Web schaut der Telradsucher sehr interessant aus. Werde ich sicher versuchen!

Lajos-Die Suche über einen hellen Stern mit der selben Dec. klingt super!

Wenn ich alle Orientierungsarten kombiniert hätte wäre das Ergebnis wohl besser gewesen! :oops:

Nochmals Danke!

Clear Sky und liebe Grüsse aus Pöttsching

Andreas
Bocki
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Beitrag von Bocki »

Seass Andreas!

Also als ich noch eine Montierung hatte (bin jetzt zu den Dobsonauten übergelaufen!) bin ich immer folgendermassen vorgegangen:

Als erstes, wie du das ja auch beschrieben hast, hab ich die Montierung genau aufgestellt (da auf der EQ6 eine Libelle drauf ist, war die waagerechte Aufstellung kein Problem) und eingenordet, sprich den Polarstern im Polsucherfernrohr genau positioniert.

Die "voreingestellten" Teilkreise kann man glaub ich getrost vergessen. Anschließend hab ich mir einen hellen Stern gesucht, dessen Deklination bekannt war und den entsprechenden Wert mit der drehbaren Skala eingestellt. Dann hab ich die Deklinationsachse eben bis zu dem Wert meines Beobachtungsobjektes gedreht - die Deklinationsachse geklemmt - dann nur über die Rektaszensionsachse gesucht.

Mit dieser Prozedur bin ich eigentlcih gut zurechtgekommen und wenn man wirklich genau aufbaut und einnordet sollte das auch ungefähr funktionieren. Vielleich probierst du das mal an hellen Objekten, die du kennst und von denen du genau weisst, wo sie sind (z.B. Krippe, h & chi, M81...) aus. Aber wie du selber sagst: Übung macht den Meister! Mit einiger Routine wirst du dann die Teilkreise für viele Objekte nicht mehr brauchen....

Wenn du mit deinem 35 mm Okular gesucht hast kann das gut sein, daß die von dir beschriebenen Nebelfleckerl die gesuchten Galaxien waren!

LG, David
18" Hubble Optics / Martini-Dobson
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herbraab
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Beitrag von herbraab »

Hallo Andreas,

zum Thema "Star hopping": Demnächst soll im Oculum-Verlag das Buch Der Starhopper erscheinen. Der Verlag schreibt darüber: "Jede Tour startet bei einem auch für Einsteiger leicht zu findenden hellen Stern und hilft dann Schritt für Schritt, schwächere Objekte aufzusuchen." Nachdem das Buch noch nicht erschienen ist, kann ich auch nichts dazu sagen. Aber nach dem, was ich bisher vom Oculum-Velag kenne, traue ich mir auch Vorschusslorbeeren zu vergeben.

Auch im Oculum-Verlag ist der Deep Sky Reiseatlas erschienen. In dem Atlas sind die Telrad-Kreise rund um die Deep-Sky-Objekte schon eingezeichnet. Man zielt dann mit den Telrad am eigenen Teleskop genau so, wie es im Atlas eingezeichnet ist, und schon ist das gesuchte Objekt im Bildfeld. Garantiert schneller als jedes GoTo. :) Aber man sollte halt einen einigermassen dunklen Himmel haben, damit man auch genug Feldsterne hat, an denen man sich orientieren kann. Aber dunkler Himmel schadet ja sowieso nicht... :wink:

Viel Spaß noch!
Herbert
darthvader
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Beitrag von darthvader »

Nochmals Danke! :D

LG Andreas
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kilo
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Beitrag von kilo »

Ahoi Andreas!

Zum Deepsky Reiseatlas kann ich noch der Deep Sky Reiseführer aus selbigen Verlag empfehlen. Sie gehören eigentlich zusammen und der Reisefhührer beschreibt wie was zu sehen ist. Habe beide und es ist wirklich einfach die Objekte zu finden. Habe es, mit einer ähnlichen Montierung wie Du sie hast, sehr einfach hinbekommen (und bin dann auf Dobson umgestiegen:D)
Grüße Robert
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