Justageparadoxon....

Was Du schon immer wissen wolltest, aber bisher nicht zu fragen wagtest...
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Mojo
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Justageparadoxon....

Beitrag von Mojo »

Hallo Sternenfreunde!

Ich habe ein kleines Problem mit der Justage, und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.
Wenn ich meinen 8" Newton mit den Chesire Okular justiere (Tubus liegt horizontal, OAZ steht Vertikal, Chesire nicht geklemmt), und dann meinen Justagelaser einstecke, kommt der Laserpunkt ca 1cm versetzt von der HS- Mittenmarkierung zum liegen. Verkippe ich den Laser, so das der Laserpunkt auf die HS- Markierung zeigt, locht der Laser auch ein.

"Wem kann ich trauen?" Chesire oder Laser?
Wenn ich nach Laser Justiere und dann mit einer Filmdose den FS betrachte dann liegt das Spiegelbild des HS nicht zentriert auf den FS.
Der Laser selber wurde von mir penibel Justiert, daran kann es auch nicht liegen.

Also was mache ich falsch?????

Ich bedanke mich jetzt schon fürs Antworten

CS und lg Martin
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BernhardH
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Beitrag von BernhardH »

Wenn bei Rotation im OAZ beide justierhilfen rotationssymmetrisch sind (also der laserpunkt am HS nicht wandert, bzw das vordere fadenkreuz sich in bezug auf den HS nicht bewegt), weiß ich auch nicht recht was da sein kann.

scheinbar dürfte aber die chesire variante passen, weil wenn du den laser verkippst dass er den HS in der mitte trifft locht er auch ein, was ja dann passt.

cs Bernhard
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Mojo
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Beitrag von Mojo »

Hallo Bernhard!


Ich werde die nächsten Tage mal zu Tommy ins Geschäft schauen, und es mal mit einem anderen Laser probieren.
Und vielleicht hat er ja auch einen Lösungsansatz der mir weiterhilft.
Danke für deine Hilfe

lg Martin
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martinhelm
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Beitrag von martinhelm »

Hallo Martin
Okularauszugverkippung ist beim Laser fast nicht zu vermeiden.
Probier mal Barlowedlaser !
Was das ist?
Also eine Barlow vorne auf den Laser gesteckt,
die Barlow "fächert" den Laserstrahl auf und dieser breite Strahl
reflektiert das gesamte Mittenmarkierungsringerl des Hauptspiegels.
Dieses zentrierst Du dann mittig um die Laseraustrittsstelle.
So ist der Laser nicht mehr so verkippungsanfällig.
Alles klar?
cs
Martin
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Beitrag von Mojo »

Hallo Martin!

Klar die Barlow- Methode, hätte selber drauf kommen können!

Ja mit der Laser Barlow Methode schaut das ganze schon viel besser aus! (schön gleichmaßiger Ring um das Loch von Laser). Leider sehe ich durch die Streuung nicht, ob der Laser auch die HS Mittenmarkierung schön mittig trifft.
Warum der Laser aber so derart verkippt ist mir immer noch ein Rätsel (ein cm neben Mittenmarkierung bei 1,2m Brennweite ist nicht wenig meiner Meinung nach.
Könnte es auch an einem dejustierten OAZ liegen?

Danke mal für deinen Ansatz, hat mich wieder ein Stück weiter gebracht!

cs und lg Martin
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martinhelm
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Beitrag von martinhelm »

Hallo Martin
Also wenn das Ringerl auf die Laserfläche zurückgeworfen wird
hat der Strahl die Markierung getroffen, das ist fix.
Zur Verkippung von einem Zentimeter am Spiegel:
kein Thema, ich hab einen JMI Auszug und da spielt sich selbes ab!
Ganz toll wird es dann wenn man die CCD mit dem blöden Messingring klemmt, da ist dann sowieso jede Einstellung ein Glückspiel.
Mein Tip zur Zeit-verlass Dich mehr auf das Concenter oder sonstige visuelle Einstellmethoden und dann gibts noch CATSEYE........
Schau Dir das mal auf deren HP an, mir war es bis jetzt zu teuer,
aber gegen Winter hin werde ich mir das wohl leisten.
Die Methode ist angeblich 8fach genauer als der herkömliche Laser
und der wird im schwarzen Forum mit einer "Hirnoperation mit der Kettensäge" verglichen.
lg
martin
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(PS: Falls Du ihn kaufst oder Du verstanden hast wie es funktioniert, lass es mich auch wissen ;-))
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BernhardH
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Beitrag von BernhardH »

Ganz toll wird es dann wenn man die CCD mit dem blöden Messingring klemmt, da ist dann sowieso jede Einstellung ein Glückspiel.
Hallo Martin,

vielleicht hastes eh schon mal gesagt, aber wie befestigst du die Kamera am OAZ?

Danke lg Bernhard
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Beitrag von Mojo »

also wenn das Ringerl auf die Laserfläche zurückgeworfen wird
hat der Strahl die Markierung getroffen, das ist fix.
Ja klar, ist ja logisch! (hab nicht "zu Ende gedacht")

Ich dachte immer, dass der Messingring zum Klemmen, die viel bessere Methode ist.

Gestern Abend habe ich den Mond mit beiden "Justage Einstellungen" betrachtet.
Das Bild ist eindeutig knackiger wenn man aufs Chesire "hört"!
Trotzdem finde ich die Verkippung sehr eigenartig, da mir erst jetzt (nach einem halben Jahr!!) der Fehler aufgefallen ist.

Das "Catseye" schaut sehr interessant aus. Wie das jetzt genau im Detail funktioniert, habe ich auch noch nicht Verstanden.
Jedenfalls schaut man mit beiden Augen durch den Kolliminator, und je nachdem wie die Dreiecke stehen muss man den FS oder HS justieren.
Aber 100$ ist dann doch ein bisschen viel....

cs und lg

Martin
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BernhardH
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Beitrag von BernhardH »

also nachdem ich heute ein ähnliches paradoxon hatte schreib ich mal meine erfahrung dazu:

habe mit dem okular (zentrierung des FS usw) und laser kollminiert.

Laser hat den HS am ring getroffen und zürck ins loch, alles sieht fein aus.

beim blick durchs chesire: fehlanzeige, ein wenig daneben.

barlowed laser methode gemacht, tatsächlich nach laser only ein versatz. -> korrigiert. auch mit chesire passts perfekt. Laser normal reingesteckt -> punkt leicht außerhalb des lochs.............und jetzt kommts: wenn man den laser im OAZ dreht wandert der punkt genau zentrisch ums loch, also ist der HS scheinbar richtig justiert.

Meine therorie (auch das was martin gesagt hat): der laser zeigt einfach nicht "perfekt" auf die HS mitte (was man aber wegen der strahlaufweitung nicht 100% erkennen kann), dadurch stellt man den HS aber dann nicht richtig sondern ein bißchen "off-axis" sozusagen ein damit der laser das loch trifft. Dreht man den Laser tut sich nix weil er ja selbt rotationssymmetrisch ist (trotzdem trifft man aber den HS nicht genau in der mitte).

Denke also barlowed laser methode nehmen klingt besser!. Ob man dann noch den FS irgendwie nachjustieren kann, muss man probieren. Vielleicht ist das aber nicht kritisch. Im Prinzip müsste man sich ja hier iterativ dem Ziel nähern wenn man barlowed macht, dann den laser so reinsteckt und jeweils FS nachstellt bis barlowed und laserpunkt perfekt mittig sitzen.

Macht das Sinn was ich sage?

CS Bernhard

ps. Tests stehen noch aus, da das wetter ja heute wieder gagga is.
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Beitrag von Mojo »

....und jetzt kommts: wenn man den laser im OAZ dreht wandert der punkt genau zentrisch ums loch, also ist der HS scheinbar richtig justiert.
das klingt aber stark nach "de- justierten Justierlaser"

Oder habe ich dich falsch Verstanden?


Denke also barlowed laser methode nehmen klingt besser!. Ob man dann noch den FS irgendwie nachjustieren kann, muss man probieren. Vielleicht ist das aber nicht kritisch. Im Prinzip müsste man sich ja hier iterativ dem Ziel nähern wenn man barlowed macht, dann den laser so reinsteckt und jeweils FS nachstellt bis barlowed und laserpunkt perfekt mittig sitzen.
Meine Meinung dazu:

Man kann damit rein die Optische Achse justieren, ob die dann aber "parallel" zum OAZ ist glaube ich weniger.
Was ich aber die letzten Tage gelesen habe ist, das das wichtigste die optische Achse ist. Wenn es nicht parallel zum OAZ ist, hat man höchstens eine Abschattung

Da vermute ich auch meinen Fehler. Werde mir nächste Woche ein langes Chesire zum genauen Ausrichten des FS holen, vielleicht behebt das meine Probleme...

cs und lg

Martin

PS: Im schwarzen Forum habe ich gelesen, dass Tommy eine "Einsteiger justage Anleitung" plant, mit vielen Fotos speziell für Skywatcher Newtons. (wegen mit Offset geklebten FS)
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BernhardH
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Beitrag von BernhardH »

nein der laser ist nicht dejustiert, weil am HS bewegt sich der punkt beim drehen des laser im OAZ nicht.

und ja das mit der optischen achse stimmt, das muss man von 2 seiten her quasi einstellen

cs bernhard
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