Normalerweise benütze ich eine Moravian G2-8300 mit externem Filterrad an einem F4 Newton auf AZ-EQ6, möchte aber nun für mein zweites Rohr (Lacerta Apo 72/432, auf einer motorisiertne EQ3 montiert) eine günstige portable Kamera dazukaufen. Mit meiner Fuji X100 bin ich eigentlich sehr verwöhnt (ich liebe dieses Trumm), aber die läßt sich abgesehen von Okularprojektion leider nicht sinnvoll ansetzen und kommt daher für die Astrofotografie nicht in Frage. Von den DSLRs (Nikon) bin ich eigentlich schon ein paar Jahre weg, aber eine billige Canon EOS 1100D wäre mir da nun in´s Auge gesprungen. Frage: Ist diese Canon ausreichend (IR-Sperrfilter bleibt vermutlich drinnen, die anspruchsvolleren Bilder mach´ ich eh mit der Moravian), oder gibt´s eine andere günstige Empfehlung? Insbesondere würde mich interessieren, ob spiegellose Systemkameras mithalten können (z.B.: Fuji xM1 / xA1). Zweite Frage: Klappt´s auch mit einem kleineren Chip, oder ist APS-C sinnvoller am Apo? Der ~ Trend ~ zur Canon EOS begründet sich meinerseits hauptsächlich aufgrund der Ansteuerung mit dem MGEN und dem Umstand, daß die Bilder der Canon´s vermutlich beim Stacking / Bildbearbeitung am Besten unterstützt werden.
Danke für die Antworten
Michael
DSLR oder Systemkamera
Re: DSLR oder Systemkamera
Hallo Michael,
also ich fotografiere schon längere Zeit mit einer Sony Nex 5. Und ich muss sagen, ich bin voll zufrieden.
Vorteile:
Wichtig: keine Nex 3 kaufen, die hat keinen IR-Sensor für die Fernauslösung.
Wenn du noch Fragen hast, nur zu.
lg thomas
also ich fotografiere schon längere Zeit mit einer Sony Nex 5. Und ich muss sagen, ich bin voll zufrieden.
Vorteile:
- Gehäuse ist recht billig zu bekommen
- hat ein sehr geringes Gewicht
- das Rauschen ist im Vergleich zu anderen Systemkameras geringer
- der Stromverbrauch ist gering. Ich kann mit einem Akku ca. 2 Stunden fotografieren.
- um MGEN zur Ansteuerung verwenden zu können, musst du dir eine Elektronik basteln. Wird dann über einen IR-Auslöser gesteuert.
- viele Bildverarbeitungsprogramme können das RAW Format der Nex nicht. Man muss halt zur Umwandlung das Programm von Sony verwenden.
Wichtig: keine Nex 3 kaufen, die hat keinen IR-Sensor für die Fernauslösung.
Wenn du noch Fragen hast, nur zu.
lg thomas
TS 10" f/4 Newton
TS APO 80 f/4,4
EQ6 + EQ5
MGEN
Sony Alpha 6000 mod
TS APO 80 f/4,4
EQ6 + EQ5
MGEN
Sony Alpha 6000 mod
Re: DSLR oder Systemkamera
Hi Thomas,
Danke für Deine Antwort. Also es scheint im Prinzip mit Systemkameras zu funktionieren. Hat noch jemand anderer irgendwelche Erfahrungen mitzuteilen?
Michael
Danke für Deine Antwort. Also es scheint im Prinzip mit Systemkameras zu funktionieren. Hat noch jemand anderer irgendwelche Erfahrungen mitzuteilen?
Michael
Re: DSLR oder Systemkamera
So, nach ein bisschen herumsuchen, herumfragen, ist´s dann doch die Canon EOS 1100D geworden. Eine Systemkamera ohne Spiegel hätte mich zwar mehr gereizt, aber naja. Beweggründe: die Kamera ist billig, hat nur 12 Megapixel (dadurch vermutlich ein größerer dynamischer Bereich, als die neueren Einsteiger-EOS) und wird vor allem vom MGEN unterstützt. Die ersten Versuche habe ich damit am Wochenende gemacht. Gegenüber der Moravian CCD die ich gewohnt bin, sind die Ergebnisse noch weit abgeschlagen, aber ich arbeite daran und werde zur gegebenen Zeit das selbe Objekt mit den beiden Teleskopen (200x800 Newton, und 72/432 Apo) und den beiden Kameras ´mal etwas ausführlicher vergleichen.
Was ich gleich ´mal festgestellt habe, 1) die Batterie hält wirklich nicht lange, wenn man Live-View benützt. Ein Kabel zur permanenten Stromversorgung steht daher schon ´mal auf der Einkaufsliste. 2) das mitgelieferte USB Kabel ist verdammt kurz, um die Kamera via EOS Utilities zu bedienen. 3) Ohne Live-View via EOS Utilities ist die Fokussierung mittels Bathinov Maske selbst in der Vergrößerung an sehr hellen Sternen kaum mit dem Kameradisplay machbar (zumindest am f6 Apo). Mit LiveView unter EOS Utilities klappt´s aber sehr gut. 4.) ich brauche zwei T2 Adapter mit unterschiedlichen Gewinden...einen für den Flattener, einen für ohne Flattener bzw. mit Barlow. Mit der Barlow experimentiere ich aber noch...gestern hat´s bei Tageslicht geklappt, aber in der Nacht war´s mit dem Scharfstellen eine grenzwertige Geduldsprobe die ich schließlich abgebrochen habe.
Das mitgelieferte Kitobjektiv ist grausam, aber eine gute Scherbe für diese Kamera zu kaufen, erspare ich mir. Sehr störend (vielleicht habe ich das aber derzeit noch nicht gefunden) ist dann auch noch der Umstand, daß keine eigene Taste zum Löschen der Bilder am Kameragehäuse ist. Über das Menü ist das sehr umständlich. Weiters, die richtige Taste im Dunkeln zu finden (z.B.: für Live-View) ist ohne Lampe quasi unmöglich...sehr unpraktisch). Das fehlende Schwenkdisplay mag manchen stören, ich sehe das aber nicht als wirklich gravierend (siehe LiveView über EOS Utilities).
EOS Software ließ sich an meinem kleinen Netbook mangels entsprechender Bildschirmauflösung nicht installieren. Heute habe ich das Netbook an einen Monitor angeschlossen, dann klappte auch die Installation. Bin gespannt, ob´s jetzt in der freien Wildbahn mit dem Netbook alleine wieder funktioniert, oder EOS Utilities die Mitarbeit verweigert. Wäre blöd, weil das Netbook für draußen besser geeignet ist, als mein größerer Schlepptop.
Die Auslösung der EOS mittels MGEN ist eine feine Sache, aber ohne LiveView am Rechner zur Fokussierung, kommt man eigentlich nicht aus. Also nur mit der Montierung / Apo / MGEN und EOS auf´s Feld zu gehen, ist eher nicht drinnen. Computer muß also mit.
Somit bleiben für mich nur folgende Vorteile gegenüber der schweren AZ-EQ6 mit 200x800 Newton und dem Moravian G2-8300 Setup: die EQ3 mit dem Apo, dem MGEN und der DSLR ist transportabler und ein günstigerer Einstieg in die Astrofotografie. Die DSLR hängt nicht so schwer am kleinen Apo wie die Moravian mit dem Filterrad. Wenn die Barlow aber auch noch angestöpselt wird, verschiebt sich der Schwerpunkt des Teleskops schon grenzwertig (man sollte vielleicht vorne an der Taukappe noch Gewichte anhängen). Die Qualität der Bilder mit der DSLR ist nach der bisherigen Erfahrung , na sagen wir ´mal vorsichtig, "verbesserungsbedürftig". Spaß haben die ersten Versuche auf jedenfall gemacht.
Was ich gleich ´mal festgestellt habe, 1) die Batterie hält wirklich nicht lange, wenn man Live-View benützt. Ein Kabel zur permanenten Stromversorgung steht daher schon ´mal auf der Einkaufsliste. 2) das mitgelieferte USB Kabel ist verdammt kurz, um die Kamera via EOS Utilities zu bedienen. 3) Ohne Live-View via EOS Utilities ist die Fokussierung mittels Bathinov Maske selbst in der Vergrößerung an sehr hellen Sternen kaum mit dem Kameradisplay machbar (zumindest am f6 Apo). Mit LiveView unter EOS Utilities klappt´s aber sehr gut. 4.) ich brauche zwei T2 Adapter mit unterschiedlichen Gewinden...einen für den Flattener, einen für ohne Flattener bzw. mit Barlow. Mit der Barlow experimentiere ich aber noch...gestern hat´s bei Tageslicht geklappt, aber in der Nacht war´s mit dem Scharfstellen eine grenzwertige Geduldsprobe die ich schließlich abgebrochen habe.
Das mitgelieferte Kitobjektiv ist grausam, aber eine gute Scherbe für diese Kamera zu kaufen, erspare ich mir. Sehr störend (vielleicht habe ich das aber derzeit noch nicht gefunden) ist dann auch noch der Umstand, daß keine eigene Taste zum Löschen der Bilder am Kameragehäuse ist. Über das Menü ist das sehr umständlich. Weiters, die richtige Taste im Dunkeln zu finden (z.B.: für Live-View) ist ohne Lampe quasi unmöglich...sehr unpraktisch). Das fehlende Schwenkdisplay mag manchen stören, ich sehe das aber nicht als wirklich gravierend (siehe LiveView über EOS Utilities).
EOS Software ließ sich an meinem kleinen Netbook mangels entsprechender Bildschirmauflösung nicht installieren. Heute habe ich das Netbook an einen Monitor angeschlossen, dann klappte auch die Installation. Bin gespannt, ob´s jetzt in der freien Wildbahn mit dem Netbook alleine wieder funktioniert, oder EOS Utilities die Mitarbeit verweigert. Wäre blöd, weil das Netbook für draußen besser geeignet ist, als mein größerer Schlepptop.
Die Auslösung der EOS mittels MGEN ist eine feine Sache, aber ohne LiveView am Rechner zur Fokussierung, kommt man eigentlich nicht aus. Also nur mit der Montierung / Apo / MGEN und EOS auf´s Feld zu gehen, ist eher nicht drinnen. Computer muß also mit.
Somit bleiben für mich nur folgende Vorteile gegenüber der schweren AZ-EQ6 mit 200x800 Newton und dem Moravian G2-8300 Setup: die EQ3 mit dem Apo, dem MGEN und der DSLR ist transportabler und ein günstigerer Einstieg in die Astrofotografie. Die DSLR hängt nicht so schwer am kleinen Apo wie die Moravian mit dem Filterrad. Wenn die Barlow aber auch noch angestöpselt wird, verschiebt sich der Schwerpunkt des Teleskops schon grenzwertig (man sollte vielleicht vorne an der Taukappe noch Gewichte anhängen). Die Qualität der Bilder mit der DSLR ist nach der bisherigen Erfahrung , na sagen wir ´mal vorsichtig, "verbesserungsbedürftig". Spaß haben die ersten Versuche auf jedenfall gemacht.
Re: DSLR oder Systemkamera
Gestern Nacht war der 2. Versuch mit der DSLR an der Reihe.
Parallel wurde die AZ-EQ6GT, 200mm Newton, Komakorrektor und Moravian G2-8300, bzw. die EQ3GT mit 72mm Apo, Flattener und EOS 1100D aufgestellt. Ein erster Schwenk auf M42 mit 20sec Belichtung ohne Guiding mit der Moravian zeigte gleich ´mal wo der "Bartl den Most herholt", wogegen mit dem Apo und der DSLR lange und weitgehend erfolglos herumgepfuscht wurde.
Nach diesen ersten Knipsereien widmete ich mich wieder dem Newton, MGEN und der Moravian und wollte ´mal NGC2359 (Entennebel / Thors Helm) mit Schmalband HOS 9x600sec und 9x60sec CRGB belichten. Als der Newton brav dahinwerkelte, machte ich wieder ein paar Versuche mit der Eq6, dem Apo und der EOS 1100d an M42 hinsichtlich Belichtungszeit und ISO. Es blieb bei einer bloßen Spielerei, nach dem der MGEN ja am anderen Gerät werkelte. Obwohl´s gestern vergleichsweise mild im Garten war, brauchten meine Finger jetzt doch eine warme Stube und mein Magen Futter. Eine Stunde später wurde die Gerätschaft wieder inspiziert. Die H-Alpha und ersten OIII Bilder von NGC2359 waren für den Müll. Die Sicht ist mittlerweile so scheußlich geworden (Dunst), daß man selbst Orions Schwertgehänge kam mehr sehen konnte. Das Guiding und die Kollimierung dürften auch nicht so toll gewesen sein.
Um 21.00h wurde wieder alles eingepackt. Nächste Wochenende gibt´s wieder eine Chance. Mal schauen, was dann alles passiert, wenn die DSLR am Newton hängt.
Parallel wurde die AZ-EQ6GT, 200mm Newton, Komakorrektor und Moravian G2-8300, bzw. die EQ3GT mit 72mm Apo, Flattener und EOS 1100D aufgestellt. Ein erster Schwenk auf M42 mit 20sec Belichtung ohne Guiding mit der Moravian zeigte gleich ´mal wo der "Bartl den Most herholt", wogegen mit dem Apo und der DSLR lange und weitgehend erfolglos herumgepfuscht wurde.
Nach diesen ersten Knipsereien widmete ich mich wieder dem Newton, MGEN und der Moravian und wollte ´mal NGC2359 (Entennebel / Thors Helm) mit Schmalband HOS 9x600sec und 9x60sec CRGB belichten. Als der Newton brav dahinwerkelte, machte ich wieder ein paar Versuche mit der Eq6, dem Apo und der EOS 1100d an M42 hinsichtlich Belichtungszeit und ISO. Es blieb bei einer bloßen Spielerei, nach dem der MGEN ja am anderen Gerät werkelte. Obwohl´s gestern vergleichsweise mild im Garten war, brauchten meine Finger jetzt doch eine warme Stube und mein Magen Futter. Eine Stunde später wurde die Gerätschaft wieder inspiziert. Die H-Alpha und ersten OIII Bilder von NGC2359 waren für den Müll. Die Sicht ist mittlerweile so scheußlich geworden (Dunst), daß man selbst Orions Schwertgehänge kam mehr sehen konnte. Das Guiding und die Kollimierung dürften auch nicht so toll gewesen sein.
Um 21.00h wurde wieder alles eingepackt. Nächste Wochenende gibt´s wieder eine Chance. Mal schauen, was dann alles passiert, wenn die DSLR am Newton hängt.
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- Austronom
- Beiträge: 2414
- Registriert: 25.02.2012, 13:46
Re: DSLR oder Systemkamera
Hallo Michael,
Liveview solltest Du nicht an lassen, während der Aufnahmen. Erstens braucht er sehr viel Strom und zweitens erwärmt sich die Kamera dadurch unnötig, was zu verstärktem Rauschen führt.
Zusätzlich sollte das Display komplett ausgeschaltet sein, während der Aufnahmen.
Bei ausgeschaltetem Display halten die Akkus je nach Temperatur und Akkualter zwischen einer und zwei Stunden.
Mit dem Fokussieren am Display habe ich keine Probleme. Ich fokussiere am Stern. Erst grob an einem hellen Stern und dann an recht schwachen Sternen. Klappt wunderbar.
Der Knopf zum Bilder löschen ist rechts unten.
Mit etwas Gewöhnung findet man alle Knöpfe auch bei absoluter Dunkelheit durch Ertasten.
Liebe Grüße
Heiko
Liveview solltest Du nicht an lassen, während der Aufnahmen. Erstens braucht er sehr viel Strom und zweitens erwärmt sich die Kamera dadurch unnötig, was zu verstärktem Rauschen führt.
Zusätzlich sollte das Display komplett ausgeschaltet sein, während der Aufnahmen.
Bei ausgeschaltetem Display halten die Akkus je nach Temperatur und Akkualter zwischen einer und zwei Stunden.
Mit dem Fokussieren am Display habe ich keine Probleme. Ich fokussiere am Stern. Erst grob an einem hellen Stern und dann an recht schwachen Sternen. Klappt wunderbar.
Der Knopf zum Bilder löschen ist rechts unten.
Mit etwas Gewöhnung findet man alle Knöpfe auch bei absoluter Dunkelheit durch Ertasten.
Liebe Grüße
Heiko