Ich habe mich immer maßlos geärgert wenn ich mit meiner Canon 300D an den Teleskopen scharf stellen wollte.
Da das Ding kein Liveview besitzt suchte ich nach einer Möglichkeit dies einfach und schnell zu bewerkstelligen.
Verschiedene Scheinerblenden brachten nicht den gewünschten Erfolg und wurden wieder entsorgt.
Ich entschied mich nun für einen Seagull Winkelsucher mit einer 3,25x fachen Vergrößerung.
Im Trockentest im Gemüse an Bäumen und anderen Dingen schien das zu funktionieren.
Sonntag Abend war der Test am Sternhimmel angesagt oder zumindest der Versuch. Greller Himmel, fast Vollmond mehr Wolken als Sterne,
was will man(n) mehr. Wollte zuerst nichts machen aber es juckte mich dann doch.
Dann der Schock, im angeflanschten Sucher, der 360° rotierbar ist, anstatt eines Sterns irgend ein Matschfleck mit zackigen Strahlen wild deformiert.
Ach Du heilige Schei... dachte ich, solch eine verspannte Optik hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Beim Hin.- und herfokussieren bin ich dann draufgekommen das an einer gewissen Position das Gezackte absolut scharf begrenzt war und leichte Bewegungen des Fokussierers sofort ein zerfließen der Struktur verursachte.
Ein Versuch bei einem kleinen Wolkenloch war's dann wert mal schnell auf das verspannte Beugungsscheibchen mit scharfen Kanten zu fokussieren (sollte eigentlich der Stern Akturus sein) und das
Teleskop dann auf M3 zu schwenken.
Über den Winkelsucher denn schwachen Schneeball in die Mitte bugsiert und über Selbstauslöser ausgelöst.
War überrascht wie leicht das ging und dazu noch ohne Verrenkung und annehmbarem Ergebnis.
M3: 05. Juli 2009
Optik: 8" TMB-FH f9
Kamera: Canon 300D mit Seagull Winkelsucher
Belichung: 3x 30sec. 1x Dark
Aufnahmeort: Sternwarte Au 60 - Saxen
Bemerkungen: kein Guiding
