Sombrero
Verfasst: 22.05.2020, 15:19
Liebe Astrokollegen!
Als 11-jähriger astronomiebegeisterter Schüler am Land in der Schweiz kannte ich die geheimnisvolle „Sombrero-Galaxie“ aus dem Buch „Seeing Stars“ von Patrick Moore (ein Buch, das damals mein Interesse für die Amateurastronomie überhaupt erst geweckt hat). Ich hatte diesen "Nebel" (genauso wie die anderen Galaxien in der Jungfrau – trotz des verheißungsvollen Virgo-„Haufens“ auf meiner Sternkarte) aber nie mit meinem 60mm-Foto-Quelle-Refraktor gefunden (M51 dagegen war zumindest als diffuses Nebelfleckchen zu finden). Jetzt, 45 Jahre später ist es mir endlich geglückt, ihn nicht nur zu sehen, sondern auch auf Bild zu bannen (nachdem er mir letztes Jahr – kurz nach Beginn meines zweiten Astro-Lebens , zeitlich entwischt war).
Nach gefühlt ewiger Zeit war letzten Sonntag endlich wieder eine klare Nacht (aber leider mit recht viel Wind und folglich schönen großen Sternen) angesagt. Nach einer knappen Stunde Fahrt und noch einmal fast 2h Aufbau und Einrichten, Framing und Fokussieren (ich hatte mir in den Kopf gesetzt, wieder einen Dual-Setup mit dem kleinen Lacerta Piggy-Back auf dem C9.25 einzusetzen, um die wertvolle Photonenzeit besser zu nutzen) konnte ich schließlich diese kleine (wieder zu kurze) Serie aufnehmen, bevor der Sombrero völlig in der Wiener Lichtglocke unterging.
Das Ding war selbst auch viel kleiner als gedacht – nächstes Mal nehme ich den Reducer heraus. Auch scheint die Nachführung in Horizontnähe schwieriger zu sein, wenn Leitstern (MGEN mit 8x50) und Objekt – nicht nah beieinander sind … und dazu kommt wohl noch die Farbdispersion der Atmosphäre. Daher musste ich einige der späteren Subs (mit rot/blau gerandeten Eiern) aussortieren. Wer Rest-Eier findet, darf sie behalten.
Über das Wavelet-Nachschärfen der Disk kann man sicher auch trefflich diskutieren, aber ich wollte sehen, ob noch ein paar der „Rillen“ der Galaxienscheibe aus den Daten herauszuholen sind. Aber es gibt beide Versionen auf Astrobin.
Als Draufgabe habe ich dann noch etwas Beifang gemacht (M16), dann begann aber leider schon bald die Morgendämmerung mit Mondsichel, Jupiter und Saturn (Jupiter war leider auch recht turbulent) – aber das ist eine andere Geschichte...
Astrobin: Sombrero Galaxy M104
CS,
Mat
Als 11-jähriger astronomiebegeisterter Schüler am Land in der Schweiz kannte ich die geheimnisvolle „Sombrero-Galaxie“ aus dem Buch „Seeing Stars“ von Patrick Moore (ein Buch, das damals mein Interesse für die Amateurastronomie überhaupt erst geweckt hat). Ich hatte diesen "Nebel" (genauso wie die anderen Galaxien in der Jungfrau – trotz des verheißungsvollen Virgo-„Haufens“ auf meiner Sternkarte) aber nie mit meinem 60mm-Foto-Quelle-Refraktor gefunden (M51 dagegen war zumindest als diffuses Nebelfleckchen zu finden). Jetzt, 45 Jahre später ist es mir endlich geglückt, ihn nicht nur zu sehen, sondern auch auf Bild zu bannen (nachdem er mir letztes Jahr – kurz nach Beginn meines zweiten Astro-Lebens , zeitlich entwischt war).
Nach gefühlt ewiger Zeit war letzten Sonntag endlich wieder eine klare Nacht (aber leider mit recht viel Wind und folglich schönen großen Sternen) angesagt. Nach einer knappen Stunde Fahrt und noch einmal fast 2h Aufbau und Einrichten, Framing und Fokussieren (ich hatte mir in den Kopf gesetzt, wieder einen Dual-Setup mit dem kleinen Lacerta Piggy-Back auf dem C9.25 einzusetzen, um die wertvolle Photonenzeit besser zu nutzen) konnte ich schließlich diese kleine (wieder zu kurze) Serie aufnehmen, bevor der Sombrero völlig in der Wiener Lichtglocke unterging.
Das Ding war selbst auch viel kleiner als gedacht – nächstes Mal nehme ich den Reducer heraus. Auch scheint die Nachführung in Horizontnähe schwieriger zu sein, wenn Leitstern (MGEN mit 8x50) und Objekt – nicht nah beieinander sind … und dazu kommt wohl noch die Farbdispersion der Atmosphäre. Daher musste ich einige der späteren Subs (mit rot/blau gerandeten Eiern) aussortieren. Wer Rest-Eier findet, darf sie behalten.
Über das Wavelet-Nachschärfen der Disk kann man sicher auch trefflich diskutieren, aber ich wollte sehen, ob noch ein paar der „Rillen“ der Galaxienscheibe aus den Daten herauszuholen sind. Aber es gibt beide Versionen auf Astrobin.
Als Draufgabe habe ich dann noch etwas Beifang gemacht (M16), dann begann aber leider schon bald die Morgendämmerung mit Mondsichel, Jupiter und Saturn (Jupiter war leider auch recht turbulent) – aber das ist eine andere Geschichte...
Astrobin: Sombrero Galaxy M104
CS,
Mat